Dortmund. Geht es nach Didi Hamann, wäre aktuell kein BVB-Star für die WM 2022 in Katar gesetzt. Die Kritik an Mats Hummels und Marco Reus ist groß.

Im Hochgefühl des Sieben-Siege-Starts stieg Hansi Flick am Montag in den Flieger und verabschiedete sein Team mit einer klaren Botschaft in die 18-wöchige Auszeit: Der Kampf um die WM-Plätze pausiert nicht! „Wir werden die Spieler jetzt erst mal in Ruhe lassen, wenn sie bei ihren Vereinen sind“, sagte der Bundestrainer nach dem gelungenen Jahresabschluss, „aber wir werden uns anschauen, was sie uns anbieten.“ Ein Jahr vor dem Startschuss der Winter-WM in Katar sieht Flick sein Team zwar „auf einem guten Weg“, aber längst noch nicht am Ziel. Daran änderte auch der siebte Sieg im siebten Spiel unter seiner Regie nichts. Einer sieht das ähnlich: Sky-Experte Dietmar „Didi“ Hamann. Der 48-Jährige hat seinen eigenen DFB-Kader zusammengestellt, wenn heute Stichtag für die Nominierung wäre. In diesem Team wäre kein Profi von Borussia Dortmund!

Mit BVB-Spieler Reus „gewinnst Du keinen Titel“

Für Hamann wäre aktuell kein BVB-Star in Katar gesetzt. Trotz der aufsteigenden Tendenz bei Julian Brandt beispielsweise, der Qualität von Marco Reus oder der großen Turnier-Erfahrung von Mats Hummels muss der WM-Kader des 59-maligen Nationalspielers ohne Schwarz und Gelb auskommen.

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Warum kein Mats Hummels? Hamann begründet es in der Sky-Sendung „Road to Quatar“ so: „Es gibt in Dortmund ja auch eine Diskussion über sein Tempo. Bei der WM hast du dann sieben Spiele in 23 bis 26 Tagen. Hummels wird im Dezember 33 Jahre alt, beim WM-Halbfinale in Katar wäre er dann 34. Er wird nicht schneller werden. Deshalb würde ich Rüdiger und Süle vorziehen, die beiden machen momentan einen hervorragenden Job.“

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Und Marco Reus? Da gibt für Hamann ein Mentalitätsproblem den Ausschlag. „ Er hat im Sommer die EM sausen lassen, weil er sich nicht fit fühlte. Dabei hat er zuvor beim Pokalsieg mit Dortmund den besten Fußball gespielt. Danach stellt er sich hin und sagt, er brauche eine Pause und kann das Turnier nicht spielen.“ Für Hamann ist das inakzeptabel. „Für mich ist klar: Wenn du ein Turnier aus freien Stücken absagst, ist die Karriere als Nationalspieler beendet. Wir hätten ihn bei der EM brauchen können. Ich kann mir vorstellen, dass einige Spieler sagen werden: ,Du hast uns im Stich gelassen‘.“ Im Studio saß auch Sky Reporter Uli Köhler. Seine Meinung: „Mit Reus gewinnst du keinen Titel. Er ist zu verletzungsanfällig. Und die Mentalitätsdebatten beim BVB haben auch mit ihm zu tun.“ (fs)