Essen. Bei Manchester United sollte der Höhenflug von Jadon Sancho weitergehen. Doch der Ex-BVB-Star wird dort nur 007 genannt. Es ist kein Kompliment.

Am Samstagabend hatte Jadon Sancho wieder einen dieser Tage hinter sich, die er wohl am liebsten vergessen würde. 3:0 hatte sein Klub Manchester United in der Premier League gegen Tottenham Hotspur gewonnen, doch Sancho hatte keines der Tore erzielt. Nein: Der einstige Star von Borussia Dortmund hatte wieder einmal gar nicht gespielt. Längst wird er in England verspottet: Sancho wird 007 genannt. Nicht, weil er eiskalt wie James Bond seine Mission durchzieht, sondern weil er null Treffer und null Vorlagen in sieben Partien in der Premier League auf dem Konto hat, auch in weiteren Wettbewerben steht die Null. Eine tödliche Lizenz für einen Fußballprofi, der bei seiner Ankunft noch als großer Hoffnungsträger gefeiert wurde.

Für den BVB hatte Sancho in 38 Pflichtspielen an 37 Toren als Schütze oder Vorbereiter seinen Anteil. In seinem Heimatland darf sich der 21-Jährige bislang aber nur selten in der Offensive von Manchester United versuchen. Die Konkurrenz ist groß. Auch weil der Premier-League-Klub kurz vor dem Ende der Transferperiode noch Superstar Cristiano Ronaldo von Juventus Turin verpflichtet hat, der eigentlich immer spielt. Aber auch die Spielausrichtung von Trainer Ole Gunnar Solksjaer passt nicht zu Sancho. Der Trainer lässt häufig ohne echte Außenstürmer spielen und setzt tiefstehend eher auf Konter statt auf hohe Ballgewinne.

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Jadon Sancho verließ den BVB in diesem Sommer eigentlich, um Großes zu erreichen. Manchester zahlte 85 Millionen Euro für den englischen Nationalspieler. Die Erwartungen konnte Sancho bislang nicht erfüllen. Liverpool-Trainer Jürgen Klopp, ebenfalls lange Zeit beim BVB angestellt, glaubt trotzdem noch an den Durchbruch von Jadon Sancho. "Jadon Sancho ist ein Weltklasse-Talent, auf jeden Fall. Er vereint all die Dinge, die du benötigst, um wirklich einer der besten Spieler der Zukunft zu werden." (fs)