Amsterdam. Der BVB taumelte in Amsterdam über den Rasen und erlebte eine Lehrstunde. Fortschritte sollten schnell zu sehen sein. Ein Kommentar.

Wenn man nicht gerade den BVB im Herzen trägt, dann musste einem dieser Fußballabend in Amsterdam gefallen. Ajax rauschte über den Rasen, malte Angriffe auf den Platz. Getragen von den Fans, die sich bei manchen Gesängen ähnlich synchron wie die Spieler bewegten, sodass sogar die Tribünen schwankten.

BVB wird von Ajax Amsterdam vorgeführt

Die Dortmunder konnten da nur staunen, sie wurden vorgeführt, wirkten schwindelig. Dies Lehrstunde hinterlässt einen großen Kratzer.

Der BVB kann nur staunen, Ajax Amsterdam berauscht sich an seinem Fußball.
Der BVB kann nur staunen, Ajax Amsterdam berauscht sich an seinem Fußball. © firo

BVB verweigert den Körperkontakt

Erstens hingen die Schultern wieder erstaunlich schnell unten, irgendwann blieb die Gegenwehr aus. Beim vierten Amsterdamer Tor durch Sebastien Haller verweigerten die Schwarz-Gelben den Körperkontakt. Emre Can versuchte erst gar nicht, zum Kopfball gegen Haller hochzusteigen.

Zweitens erschreckte auch, dass der BVB einfach in seinem taktischen Gebilde verharrte, als längst deutlich wurde, dass die Dortmunder von einer Verlegenheit zur nächsten schwankten. Es hätte vielleicht schon geholfen, sich in der ersten Halbzeit einmal zurückzuziehen, sich neu zu ordnen. Stattdessen presste die Borussia weiter, ohne wirklichen Druck zu erzeugen. Immer wieder lockte Ajax das Mittelfeld des Revierklubs auf die Außenbahn und nutzte dann die Räume im Zentrum.

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Schon in der Bundesliga hat der BVB zu viele Gegentore kassiert, dies aber durch die eigene Offensivstärke meist kaschiert. In Amsterdam zeigte sich nun, wie sehr Roses Elf ins Taumeln geraten kann gegen einen Gegner, der es versteht, die Defensivschwächen auszunutzen.

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Nächste BVB-Chance gegen Amsterdam in zwei Wochen

Und nun? Trainer Marco Rose positionierte sich vor seinen Profis, auch wenn er die Körpersprache kritisierte. Nur gemeinsam könne man aus dieser Niederlage lernen, meinte der BVB-Trainer. Schon in zwei Wochen kommt Amsterdam ins Ruhrgebiet, dann müssen Fortschritte erkennbar sein, wenn aus dem Kratzer keine Wunde werden soll.