Dortmund. . Beim 2:1-Erfolg des BVB über Augsburg werden die Strapazen der vergangenen Wochen sichtbar. Die Verantwortlichen setzen auf Ruhe.
Man musste nur in das zusammengekniffene Gesicht von Mats Hummels blicken, um zu erahnen, wie sehr die vergangenen Wochen seinen Körper zerrieben haben. Bei seiner Auswechslung schleppte er sich vom Platz. Einen Tag später, am Sonntagmorgen, schrieb der BVB-Verteidiger nach dem 2:1 (1:1)-Erfolg über den FC Augsburg: „Jetzt gibt es ein bisschen Zeit für mich, meinen Gesundheits- und Fitnesszustand weiter zu verbessern.“
Das Kolossale fehlt beim BVB ohne Erling Haaland
Nach ein wenig Zeit, ein wenig Ruhe sehnen sich derzeit viele beim BVB, deswegen kommt die zweiwöchige Länderspielpause gerade recht. Die meisten Spieler sind in diese Saison nach einer kurzen Vorbereitung nur reingestolpert.
Und obwohl die Qualität im Kader am Samstag für die Dortmunder sprach, geriet die Partie gegen den Tabellenfünfzehnten aus Augsburg zu einem Kraftakt. Ohne den verletzten Erling Haaland fehlte das Kolossale in der Offensive. Die Borussia erspielte sich Chancen, aber die 41.000 Zuschauer wurden nur selten von ihren Sitzen gerissen.
Raphael Guerreiro streichelte einen Foulelfmeter lässig über die Linie (10.). Andi Zeqiri nutzte einen Abpraller von der Latte für den Ausgleich (35.). Julian Brandt stoppte den Ball mit dem rechten und drückte ihn mit dem linken Fuß über die Linie (51.), wodurch die Borussia am Ende drei Punkte einsammeln konnte. 15 hat sie jetzt nach sieben Spieltagen, mit dem Start kann der Klub zufrieden sein.
„Man sieht, dass viele Spieler keine richtige Vorbereitung hatten“, meint Sportdirektor Michael Zorc am Sonntag im Gespräch mit dieser Redaktion. Die Länderspielpause sei jetzt die Gelegenheit, den Tank aufzuladen. „Viele Spieler, für die es gestern nicht gereicht hat, sind in zwei Wochen vermutlich wieder dabei“, sagt Zorc. Giovanni Reyna (Muskelverletzung) und Mahmoud Dahoud (Innenbanddehnung am Knie) stehen vor der Rückkehr. „Erling Haaland hoffentlich auch“, erklärt Zorc.
BVB-Lizenzspielerchef Sebastian Kehl bittet Norwegen um Vertrauen
Der Stürmer ballte die Hände bei den Dortmunder Toren erneut nur in einer Loge zur Faust. Seine Schwellung im Oberschenkel bildet sich nicht zurück, der 21-Jährige soll deswegen in Dortmund bleiben und nicht zur norwegischen Nationalelf reisen.
„Grundsätzlich besteht eine Abstellungspflicht für alle Vereine“, sagt Sebastian Kehl, Leiter der Lizenzspielerabteilung, dieser Redaktion. „Aber Erling ist derzeit verletzt, konnte für uns zuletzt nicht spielen und kann auch in der folgenden Woche nicht am Mannschaftstraining teilnehmen.“ Jeder auf der Welt wisse, so Kehl, dass Haaland alles unternehme, um spielen zu können. Doch dies gehe derzeit nicht. „Ich denke, dass der norwegische Verband daher auch so viel Vertrauen in uns und in ihn haben wird.“
BVB-Profi Jude Bellinham erhält eine Pause
Mats Hummels bleibt ohnehin im Ruhrgebiet. Hansi Flick hat den Verteidiger für die kommenden Länderspiele der deutschen Nationalmannschaft nicht nominiert. „Er hatte muskuläre Probleme, aber bei ihm ist es nichts Ernstes“, erklärt Kehl. Thomas Meunier plagt eine offene Wunde, die sich nicht entzünden soll. Wahrscheinlich sagt er seine Reise zur belgischen Nationalmannschaft ab. Ein Spieler wie Jude Bellingham, erst 18 Jahre alt, bekomme „mal eine Pause und ein paar freie Tage“, erklärt Kehl.
Alle, in denen noch genügend Energie steckt, werden aber auch ausgelastet. Am Donnerstag bestreitet der BVB ein Testspiel gegen den Zweitligisten SC Paderborn.