Istanbul. Bei Besiktas erwartet die den BVB eine schwer Aufgabe vor fanatischen Fans. Für die Mannschaft eine erste Reifeprüfung. Ein Kommentar.

Sportlich hätte es für Borussia Dortmund sicherlich größere Aufgaben geben können als Besiktas Istanbul. Dennoch ist dieser Start in die Champions League eine reizvolle Aufgabe – und könnte ein interessanter Fingerzeig werden für alle BVB-Anhänger und Beobachter: Wie reif kann die Dortmunder Mannschaft auftreten?

Von mittelalten Spielern wie Mahmoud Dahoud (25) und Julian Brandt (25) sollte man erwarten dürfen, dass sie inzwischen einiges aushalten können. Auch Donyell Malen (22) und Gregor Kobel (23) gehen nicht mehr als Talente durch, und Erling Haaland (21) hat ohnehin Nerven aus Stahl. Und für den blutjungen Jude Bellingham (18) kann so ein Abend eine wertvolle Erfahrung werden.

Ist der BVB mental gefestigter als noch vor einigen Monaten?

Dennoch: Besiktas ist für seine fanatischen, lautstarken Anhänger berühmt. In solch einer hitzigen Atmosphäre kühlen Kopf zu bewahren – das klingt leichter, als es manchmal ist. Und die BVB-Profis haben sich in der Vergangenheit tatsächlich das eine oder andere Mal aus der Ruhe bringen lassen, wenn auf dem Platz oder auf den Rängen die Emotionen hochkochten. Auch erfahrenen Kräften wie Axel Witsel (32) oder Marco Reus (32) ist ihr Spiel schon entglitten, wenn es rauer zuging – erinnert sei nur an den Platzverweis für Reus beim 2:4 gegen Schalke, das 2019 ein entscheidender Stolperstein auf dem Weg zur erhofften Meisterschaft war.

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Ist die Mannschaft nun mental gefestigter? Einiges deutet darauf hin, nicht zuletzt das 4:3 am Samstag in Leverkusen, als gleich dreimal ein Rückstand weggesteckt wurde. Nun steht die nächste Probe aufs Exempel an. 20.000 fanatische Fans, die einen niederbrüllen und -pfeifen wollen – ganz große Spieler ziehen auch aus solchen Situationen Motivation, es gibt ihnen einen Extraschub, wenn das ganze Stadion gegen sie ist. Sind die BVB-Profis schon so weit? Wir werden es erfahren.