Leverkusen. Der BVB gewinnt spektakulär mit 4:3 in Leverkusen. Wirklich überzeugen konnten allerdings nur wenige Dortmunder. Die Einzelkritik.

Was für ein Spiel. Bei Bayer Leverkusen setzt sich Borussia Dortmund mit 4:3 (1:2) (hier geht es zum Spielbericht) durch - und das, obwohl die Mannschaft von Trainer Marco Rose im Spielverlauf gleich dreimal zurückgelegen hat.

Gregor Kobel: Ein unangenehmes Spiel für einen Torhüter. An den ersten beiden Gegentoren gab es nichts zu halten, beim dritten sprangen viele Spieler ins einem Sichtfeld herum – und ansonsten konnte er sich lange nicht beweisen, weil nichts Haltbares auf sein Tor kam. Rettete dann aber im Duell mit Alario den Sieg (80.). Note: 2,5

Bayer Leverkusens Florian Witz jubelt über seinen Führungstreffer gegen den BVB.
Bayer Leverkusens Florian Witz jubelt über seinen Führungstreffer gegen den BVB. © getty Images

Thomas Meunier: Der Belgier startete ganz schwach, war defensiv unsicher und ließ einfache Zuspiele ins Aus springen. Bereitete dann aber mit präziser Flanke das 1:1 (37.) sowie das aberkannte 2:1 (39.) vor und leitete auch das 3:1 (39.) ein. Hatte großes Glück, dass er nicht mit Gelb-Rot vom Platz musste, als er Andrich mit der Sohle am Knie traf. Note: 4

Marin Pongracic (bis 83.): Durfte sich an seinem 24. Geburtstag seinen ersten Startelf-Einsatz feiern. Bei den beiden ersten Gegentoren nicht optimal positioniert, die entscheidenden Fehler aber waren anderswo passiert. Ansonsten gefiel er mit resoluter Zweikampfführung, gutem Tempo und präziser Spieleröffnung. Note: 2,5

Manuel Akanji: War oft Endstation bei den Leverkusener Kontern und verhinderte so Schlimmeres. Bei den ersten beiden Gegentreffern aber war die Abstimmung mit Nebenmann Pongracic nicht ideal und auch in manch anderer Szene sah das wirklich nicht ideal aus – seiN Stellungsspiel war schon deutlich besser. Note: 3,5

Raphael Guerreiro: Licht und Schatten beim Linksverteidiger. Sein Freistoßtreffer zum 3:3 war traumhaft schön, in der 19. Minute verhinderte er zudem mit seiner Grätsche einen sicheren Gegentreffer. In manch anderer Szene aber ließ er sich vom pfeilschnellen Diaby zu leicht überlaufen, mit seinem Fehlpass leitete er zudem das frühe 0:1 ein (9.). Note: 3

Enttäuscht nach dem Gegentor: BVB-Profi Raphael Guerreiro
Enttäuscht nach dem Gegentor: BVB-Profi Raphael Guerreiro © firo

Axel Witsel (bis 65.): Am Ball ein Ruhepol im BVB-Spiel. Wennd er Gegner am Ball war, fehlte ihm aber zu oft das Tempo, um die Räume vor der Abwehr zu schließen. Er hat schon deutlich bessere Spiele gemacht. Note: 4

Jude Bellingham (bis 90.): An Einsatzwillen macht ihm kaum jemand was vor, der Engländer warf sich mit Wucht und Wonne in jeden Zweikampf. Allerdings mit Problemen beim defensiven Umschalten, manches Mal brauchte er zu lange um zu erfassen, wie gefährlich es hinten gleich werden könnte. Note: 3

BVB-Mittelfeldmann Jude Bellingham (rechts) im Zweikampf mit Jonathan Tah.
BVB-Mittelfeldmann Jude Bellingham (rechts) im Zweikampf mit Jonathan Tah. © firo

Mahmoud Dahoud: Für ihn gilt ähnliches wie für Bellingham. Er gefiel mit Ball durchaus, aber auch er konnte nicht verhindern, dass im Mittelfeld oft gigantische Lücken klafften, wenn Leverkusen konterte. Note: 3,5

Julian Brandt: Bekam an alter Wirkungsstätte mal wieder die Chance auf einen Startelf-Einsatz, nutzte diese aber eher nicht – und das, obwohl er ein herrliches Tor machte. Da zeigte er seine ganze Klasse, weil er den Ball, der eigentlich in seinen Rücken kam, überragend per Hacke mitnahm. Ansonsten gingen ihm viel zu viele Bälle verloren. Mal war er zu zögerlich, wenn er abschließen konnte, mal traf er die falsche Entscheidung. Vergab die gigantische Chance aufs 1:1, als er den Ball zwar über den Torhüter, aber auch am Tor vorbei hob (11.). Immerhin: Das 1:1 leitete er mit schneller Verlagerung auf Meunier ein (37.), und das Tor war da ja auch noch. Note: 4

BVB-Kapitän Marco Reus (links) im Zweikampf mit Leverkusens Florian Wirtz.
BVB-Kapitän Marco Reus (links) im Zweikampf mit Leverkusens Florian Wirtz. © firo

Marco Reus: Lange lief für ihn wenig zusammen, der Kapitän haderte immer wieder mit sich und seinen Nebenleuten. In der 15. Minute hätte er treffen können, aber brauchte zu lange und ließ sich den Ball vom Fuß nehmen. Doch wie die Mitspieler biss er sich in die Partie, ohne die ganz großen Szenen zu haben. Note: 3

Erling Haaland: Er brauchte 25 Minuten bis zu seinem ersten Torschuss, war aber schon bis dahin bester Dortmunder Offensivspieler, weil er mehrere gute Gelegenheiten vorbereitete. Und natürlich machte er wieder seine Tore. Erst mit Wucht und per Kopf (37.), dann eiskalt per Elfmeter (77.). Dass nicht noch die eine oder andere Torvorlage hinzu kam, lag an der Abschlussschwäche der Kollegen und am Video-Assistenten, der das 2:1 durch Bellingham aberkannte (39.). Note: 1,5

BVB-Stürmer Erling Haaland nach seinem Tor in Leverkusen.
BVB-Stürmer Erling Haaland nach seinem Tor in Leverkusen. © AFP

Donyell Malen (ab 65.): Kam für Witsel und bleibt aufgrund zu geringer Spielzeit ohne Note.

Mats Hummels (ab 83.): Kam für Pongracic, um noch ein wenig Matchfitness zu sammeln. Ohne Note

Marius Wolf (ab 90.): Kam für Bellingham. Ohne Note