Menden. In einer lockeren Talkrunde in seiner Heimatstadt Menden äußert sich der ehemalige BVB-Trainer über die Zukunft des norwegischen Stürmerstars.

In den vergangenen Monaten war Edin Terzic vieles. Co-Trainer, Interimstrainer, kommender Co-Trainer und Trainer des DFB-Pokalsiegers. Jetzt, da er bei Borussia Dortmund die neu geschaffene Position des Technischen Direktors eingenommen hat, ist er einfach wieder Edin. Eines aber, und das betont der 38 Jahre alte Terzic immer wieder, war er trotz all seiner Funktionen immer: Fan des BVB. „Am Ende bin ich immer nur Edin und das fühlt sich gut an“, sagt er am Sonntag – und lächelt.

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Die Aufmerksamkeit rund um seine Person hat zwar abgenommen, dennoch bleibt Edin Terzic eine besondere Person beim DFB-Pokalsieger. Was nicht unbedingt an seiner neuen Funktion bei den Dortmundern liegt. Viel mehr ist Terzic der Mann, den sich viele BVB-Anhänger sehr gut auch in dieser Saison auf der Trainerbank hätten vorstellen können. Der Fan als Chef an der Seitenlinie. Fußball-Romantik pur.

Aus dem Hintergrund ins Rampenlicht und zurück

Doch statt Bank und Kabine heißt es für den gebürtigen Mendener nun Schreibtisch und Tribüne. „Ich vermisse aber gerade rein gar nichts“, sagt er. Auch wenn er weiß, dass er nach der Verpflichtung von Marco Rose aus dem Rampenlicht wieder in den Hintergrund tritt. Terzic braucht dieses Rampenlicht aber auch gar nicht. Er weiß, dass es dazugehört. Er spielt mit. Aber eigentlich geht es ihm um die Sache. Um seinen Verein.

Erling Haaland (links) und Jude Bellingham gelten als die Kronjuwelen bei Borussia Dortmund.
Erling Haaland (links) und Jude Bellingham gelten als die Kronjuwelen bei Borussia Dortmund. © Getty images | Getty images

Wenige Monate vor seiner Beförderung zum Cheftrainer habe er sich Gedanken über seine Zukunft gemacht. „Ich habe mich gefragt, wie lange ich das als Co-Trainer noch machen kann“, sagt er im Rahmen einer Gesprächsrunde in seiner Heimatstadt Menden am Sonntag. Nach einer katastrophalen 1:5-Heimniederlage gegen den VfB Stuttgart Mitte Dezember aber erledigen sich diese Fragen. Terzic rückt vom Co-Trainer zum Cheftrainer bei der Borussia auf. Nach Rückschlägen zu Beginn seiner Amtszeit führt er den BVB bis in das Champions League-Viertelfinale, beendet die Saison nach einer imposanten Siegesserie auf dem dritten Tabellenplatz und wird zum krönenden Abschluss DFB-Pokalsieger – alles in dem Wissen, das er ab Sommer ein anderer seinen Job machen wird.

Gutes Verhältnis zu Nachfolger Rose

Ein Problem mit der Verpflichtung von Marco Rose habe er nie gehabt, dass betont Terzic auf Nachfragen zu seinem Verhältnis zum neuen Trainer immer wieder. „Marco muss sich keine Sorgen machen, dass ich seinen Job haben möchte“, sagt er. Das Verhältnis sei gut, beide schauten sich am Sonntag noch gemeinsam den 3:1-Erfolg der zweiten Mannschaft gegen den MSV Duisburg an. Rose als Trainer der Profis, Terzic als sein indirekter Vorgesetzter. „Wir arbeiten sehr intensiv zusammen, das sieht halt jetzt nur nicht jeder jeden Tag“, so Terzic. „Er geht in die gleiche Richtung, damit der BVB erfolgreich ist.“

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So richtig viel ist über seine neue Position beim BVB nicht bekannt. Als Technischer Direktor ist sein Aufgabenfeld weit gefasst, er ist in die Kaderplanung miteingebunden, kümmert sich aber auch um verliehene Spieler und soll als Schnittstelle zwischen den einzelnen Teams in Dortmund, vom Nachwuchsleistungszentrum bis zu den Profis agieren. „Ich bin einfach froh, dass ich dem Verein jeden Tag helfen kann, besser zu werden“, sagt er.

An der Seite von Watzke, Zorc, Kehl und Sammer

Wie groß seine Kompetenzen in der Führungsetage tatsächlich sind, unterstreicht die Tatsache das er Bestandteil der „Elefantenrunde“ ist. Dieser gehören neben ihm noch Hans-Joachim Watzke, Michael Zorc, Sebastian Kehl und Matthias Sammer an. Entsprechend gewichtig sind seine Einschätzungen zu den aktuellen Transfergerüchten rund um die Strobelallee.

So gibt Terzic einem möglichen Transfer von Top-Stürmer Erling Haaland zu Paris St. Germain am einen klaren Korb. „Ich glaube nicht, dass Erling in dieser Saison das gleiche Trikot wie Lionel Messi tragen wird“, sagt Terzic. Andere Gerüchte, wie das um den portugiesischen Rechtsverteidiger Diogo Dalot (Manchester United) oder Callum Hudson-Odoi (FC Chelsea) lächelt Terzic weg. Wie es seine Kollegen in der Elefantenrunde bei entsprechenden Nachfragen zu Transfergerüchten eben auch tun. Terzic hat den Ton schnell für sich übernommen.

Terzic zu Haaland und Bellingham

Terzic ist in seinem Auftreten immer freundlich, immer korrekt. Nur selten verliert er die Fassung. Wenn er allerdings über die jungen Spieler bei Borussia Dortmund redet, gerät er regelrecht ins Schwärmen. „Jude ist in meinen Augen weltklasse“, sagt er über den 18 Jahre alten Jude Bellingham. Wenn es um Erling Haaland geht, klingen seine Worte ähnlich. „Erling bringt vieles mit, dass man nicht lernen kann“, sagt er. Dass solche Spieler nicht ewig beim BVB bleiben, ist ihm dabei durchaus bewusst. Gerade im Fall Bellingham zeigt Terzic dafür Verständnis. „Der Junge ist mit 16 Jahren aus seiner Heimatstadt inmitten einer Pandemie zu uns gekommen. Da können wir jetzt nicht erwarten, dass er die nächsten 15 Jahre für uns spielt“, sagt er.

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Wenn Spieler wie Bellingham oder Haaland Dortmund irgendwann wieder verlassen haben, wird Edin Terzic wohl noch da sein. In welcher Funktion auch immer. Vielleicht auch die nächsten 15 Jahre.