Dortmund. BVB-Zugang Donyell Malen muss beim BVB weiter auf den ersten Startelfeinsatz warten, im Supercup begann Youssoufa Moukoko. Das sind die Gründe.

In der 61. Minute hätte es so weit sein können: Erling Haaland war auf der rechten Seite durchgebrochen, in der Mitte lief Donyell Malen in Position. Oder besser: Er wollte in Position laufen, denn der Sprint des neuen Angreifers von Borussia Dortmund führte geradewegs in den Deckungsschatten eines Abwehrspielers von Bayern München, weshalb Haalands Pass ungefährlich durch den Strafraum trudelte. Die große Chance auf den Anschlusstreffer in diesem Supercupspiel - sie war dahin, bevor sie richtig entstanden war. 1:3 (0:1) hieß es am Ende aus Sicht des BVB.

Und nicht nur in dieser Szene zeigte sich: Dem 30 Millionen Euro teuren Neuzugang Malen fehlt noch die Bindung zum Dortmunder Spiel und das Verständnis mit den neuen Kollegen. Das allerdings war nicht der Hauptgrund, warum der Niederländer wieder einmal auf der Ersatzbank gesessen und dort fast eine Stunde auf seinen Einsatz wartete. Diesmal hatte BVB-Trainer Marco Rose ihm zunächst den erst 16-jährigen Youssoufa Moukoko als zweiten Angreifer neben Haaland vorgezogen.

Malen hat noch Trainingsrückstand

"Donny braucht einfach noch bisschen Zeit", erklärte Rose. in den vergangenen Tagen hatten der Trainer und seine Assistenten viel mit Malen gesprochen, hatten ihm anhand von Videos aufgezeigt, was sie von ihm erwarten. Aber: "Er selbst weiß auch, dass er im Moment noch nicht in dem physischen Zustand ist, den wir brauchen, um dieses Spiel zu spielen", sagte Rose. Tatsächlich war unübersehbar, dass Malen nach seiner Europameisterschafts-Teilnahme noch Trainingsrückstand hat, dass neben Ausdauer für 90 Minuten auch die letzte Spritzigkeit noch fehlt.

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"Aber er hat eine sehr gute Trainingswoche hinter sich und er kommt nach und nach", meinte Rose. "Und ich habe heute schon auch ein paar richtig gute Ansätze gesehen. Und trotzdem merkt man, dass er noch Trainingszeit und Spielzeit braucht."

Moukoko offenbart Anpassungsprobleme

Und so war die Wahl erst einmal auf Moukoko gefallen, der allerdings in 58 Minuten Einsatzzeit zeigte, dass die Anpassung ans höchste Niveau nicht so einfach läuft, wie manche das vielleicht bei dem hochtalentierten Stürmer erwartet hätten. Nicht weiter verwunderlich, findet Rose: "Man vergisst oft, wie jung er ist", meint der BVB-Trainer.

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16 Jahre nämlich erst, da darf es ruhig noch Luft nach oben geben. "Wichtig ist, dass wir den Jungen immer wieder reinhauen, ihm die Möglichkeit geben, sich zu zeigen, sich zu entwickeln", sagt Rose. "Ich finde, dass er heute auch ein paar richtig gute Aktionen dabei hatte. Man sieht seine Dynamik, seine Qualität, auch in dem Alter schon." Und deswegen will der Trainer sein Ausnahmetalent weiter fördern, weiter zu Einsätzen kommen lassen. Ein Freifahrtschein ist das allerdings nicht - auch weil Malen von Trainingstag zu Trainingstag näher an die Startelf heranrückt. "Auch Mouki muss sich alle Einsätze hart erarbeiten", kündigt Rose an.