Dortmund. Der BVB hat gegen den FC Bayern verloren. Felix Passlack wirkte überfordert. Marco Reus überzeugte. Die Einzelkritik der Dortmunder.

Der BVB hat gegen den FC Bayern 1:3 verloren. Die Münchener haben damit den Supercup gewonnen.

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Gregor Kobel: Der BVB-Torhüter gefiel besonders, wenn er sein Tor verließ, er erlief viele lange Bälle und erstickte manch gefährliche Szene im Keim. An den drei Gegentoren absolut schuldlos. Note: 2,5

Felix Passlack (bis 84.): Der Rechtsverteidiger war der Schwachpunkt beim BVB. Er legte den Münchenern in den ersten 16 Minuten gleich drei hundertprozentige Chancen auf und er ließ sich auch vor dem 0:1 von Flankengeber Gnabry eindrehen (41.). Er muss sich dringend steigern, sonst wird es in der Bundesliga schwierig. Immerhin: Den Anschlusstreffer zum 1:2 leitete er mit guter Kopfball-Ablage ein. Note: 5

Manuel Akanji nach seinem Fehler, der die BVB-Niederlage besiegelte.
Manuel Akanji nach seinem Fehler, der die BVB-Niederlage besiegelte. © firo

Axel Witsel: Der Belgier musste erneut in der Innenverteidigung aushelfen – und diesmal merkte man, dass dies nicht seine Position ist. Zog sich zwar oft achtbar aus der Affäre, gefiel vor allem ind er Spieleröffnung, rückte aber beispielsweise beim 0:2 viel zu weit aus der Viererkette heraus und öffnete so gigantische Räume (49.). Zudem fehlte dann und wann das Tempo gegen die ICE-Offensive des Rekordmeisters. Rettete aber einmal vor der Linie (34.). Note: 4

BVB-Verteidiger Manuel Akanji patzt

Manuel Akanji: Der Schweizer war einer der Besten beim BVB – bis zur 74. Minute. Da vertändelte er den Ball in letzter Reihe an Tolisso und Sekunden später machte Lewandowski das 3:1. Bis dahin hatte er stark verteidigt, mehrfach in höchster Not geklärt und auch in der Spieleröffnung geglänzt: Das 1:2 leitete er mit langem Ball ein (63.). Aber der entscheidende Fehler brachte ihn um eine richtig gute Note. Note: 3

Nico Schulz: Wie Passlack auf der anderen Seite spielt der Linksverteidiger derzeit vor allem, weil Stammspieler Guerreiro fehlt. Er machte seine Sache deutlich besser als Passlack, ließ defensiv deutlich weniger zu. In der Vorwärtsbewegung allerdings wenig effektiv. Note: 4

Mahmoud Dahoud: Fühlt sich wohl als alleiniger Sechser, spielte auch gegen die Bayern einige funkelnde Pässe im Spielaufbau – allerdings überraschten seine Ideen manchmal auch die eigenen Mitspieler. Leistete sich zudem mit zunehmendem Spielverlauf zu viele Ballverluste. Note: 2,5

Jude Bellingham (bis 84.): Der 18-Jährige stachelte die Fans schon vor Anpfiff zu mehr Lärm an, animierte sie auch während des Spiels immer wieder energisch. Er selbst ging mit vorbildlichem Einsatz voran, warf sich unerschrocken in die Duelle mit den großen Namen auf der Gegenseite. Hätte aber etwas sorgsamer mit dem Ball umgehen können, den er im Vorwärtsgang zu oft verlor. Ausnahme: Sein Traumpass auf Reus vor dessen Großchance (20.). Note: 3

BVB-Kapitän Marco Reus erzielt ein Traumtor

Giovanni Reyna (78.): War nicht die prägende Figur, die er an guten Tagen sein kann, Kimmich und Goretzka nahmen ihn meist aus dem Spiel. So reichte es offensiv nur für eine Torschussvorlage. Note: 4

BVB-Stürmer Erling Haaland im Kopfballduell mit Bayerns Torhüter Manuel Neuer.
BVB-Stürmer Erling Haaland im Kopfballduell mit Bayerns Torhüter Manuel Neuer. © firo

Marco Reus: Eröffnete das Spiel mit einem schlimmen Fehlpass am eigenen Strafraum, aus dem Gnabry aber kein Kapital schlagen konnte (6.). Danach deutlich besser im Spiel, gefiel gleichermaßen als Spielmacher und Anführer – und als Torschütze. Sein Treffer zum 1:2 von der Strafraumgrenze (63.) verdiente das Prädikat „hochwertig. Sein erster Abschluss allein vor dem Tor war auch nicht schlecht – Neuers Parade aber besser (20.). Note: 2

Youssoufa Moukoko (bis 58.): Am riesengroßen Talent des 16-Jährigen zweifelt niemand. Dass er in seinem Alter bereits in der Startaufstellung gegen den FC Bayern steht, ist für sich schon eine unglaubliche Leistung. Man merkte allerdings, dass er noch nicht auf diesem Niveau angekommen ist. Spielerisch hält er mit, aber die Gedankenschnelligkeit fehlte in so mancher Szene. Aus der U19 ist er mehr Platz und Zeit gewohnt. Note: 4,5

Erling Haaland: Kein Tor, keine Vorlage, nur zwei Torschüsse – das sind, gemessen an den zurückliegenden Spielen, enttäuschende Zahlen für den Norweger. Aber er war trotzdem der gefährlichste Dortmunder. Seine Präsenz, seine Wucht und sein Tempo waren es meist, die die wenigen Lücken in den Münchener Abwehrverbund rissen, wenngleich Upamecano diesmal als Sieger aus dem Duell hervorging. Auch Haalands Chancenverwertung war schonmal besser. Note: 2,5

Donyell Malen wird beim BVB eingewechselt

Donyell Malen (ab 58.): Kam für Moukoko. Sein Können blitzte in so mancher Szene auf, sein Trainingsrückstand allerdings war ebenfalls unverkennbar. Wählte den falschen Laufweg, als Haaland rechts durchgebrochen war und bekam den Pass deshalb in den Rücken gespielt – das hätte eine gute Chance werden müssen. Note: 4,5

Marco Pasalic (ab 78.): Kam für Reyna. Der 20-Jährige hatte in der Vorbereitung einen guten Eindruck hinterlassen und durfte nun zur Belohnung ein paar Spielminuten sammeln – allerdings zu wenige, um noch eine Note zu bekommen.

Reinier (ab 84.): Kam für Bellingham. Ohne Note

Marius Wolf (ab 84.): Kam für Passlack. Ohne BVB-Note