Dortmund. BVB-Profi Mateu Morey verletzte sich beim 5:0 im Pokal gegen Holstein Kiel schwer. Lizenzspielerchef Sebastian Kehl nennt erste Einzelheiten.
Wirklich freuen mochte sich niemand: Borussia Dortmund war mit einem 5:0 (5:0)-Sieg gegen den Zweitligisten Holstein Kiel ins DFB-Pokalfinale eingezogen, doch überschattet wurde alles von der schweren Verletzung des Rechtsverteidigers Mateu Morey. In der 75. Minute war Morey unglücklich im Rasen hängengeblieben und hatte das Knie überstreckt, minutenlang hallten seine Schmerzensschreie durchs Stadion.
Auf der Tribüne schlug nicht nur der angeschlagen fehlende Stürmer Erling Haaland die Hände vorm Gesicht zusammen. „Die Bilder sahen schrecklich aus. Alle Borussen und viele andere Menschen sind heute in Gedanken bei Mateu“, sagt BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.
Auch interessant
Eine genaue Diagnose erwartet der Klub frühestens am Montag, Lizenzspielerchef Sebastian Kehl lieferte aber schon eine Einschätzung. Man gehe von einer „schweren Band- und Kapselverletzung“, sagte er im Sport1-Doppelpass. „Der Junge wird lange ausfallen“, sagte Kehl. Noch am Abend war Morey ins Dortmunder Knappschaftskrankenhaus gebracht worden, wo nun weitere Untersuchungen durchgeführt werden. Nun wolle man auch für den „fantastischen Jungen“ den Pokalsieg holen, sagte Kehl.
BVB-Trainer Terzic: "Es ist brutal schwer"
Doch Freude über die Chance auf den ersten Titel seit 2017 kam nicht auf, sämtliche Borussen wirkten nach Abpfiff niedergeschlagen. „Es ist brutal schwer“, sagte Trainer Edin Terzic, „bis zur 75. Minute war es ein perfekter Abend für uns.“ Und dann folgte die erschütternde Verletzung. „Wenn man ihn Jungen auf dem Boden sieht und, viel schlimmer noch, seine Reaktion gehört hat, das tut extrem weh“, betonte Terzic. „Wir hoffen, dass seine Familie ihn jetzt wenigstens sehen darf, das ist wegen Corona nicht einfach.“ Emre Can beteuerte: „Wir werden ihn unterstützen, egal, wie schlimm es ist.“
Dass es eine gravierende Verletzung war, war den Kollegen schon mit Abpfiff klar: „Wenn man die Szene sieht, weiß jeder, dass es schwer sein kann. Das sah sehr, sehr bitter aus“, sagte Kapitän Marco Reus, der selbst Erfahrung mit Knieverletzungen hat. (sing)