Liverpool. Liverpool-Trainer Klopp freut sich über das Scheitern der Super League, kritisiert aber die Reform der Champions League. Das sagt Dortmunds Zorc.

Jürgen Klopp findet es zwar „absolut großartig“, dass die Einführung der Super League gescheitert ist. Für die Reform der Fußball-Champions-Legaue hat der Trainer des FC Liverpool aber auch deutliche Kritik über. „Die Uefa hat uns nicht gefragt, die Erfinder der Super League haben uns nicht gefragt. Niemand hat uns gefragt. Es heißt immer nur, wir sollen mehr Spiele machen. Wir müssen einfach nur liefern. Was ist der Grund? Geld!“, sagte Klopp, dessen Arbeitgeber zu den Gründungsmitgliedern der Super League gehörte.

Massive Fan-Proteste aus England, so auch am Freitagabend beim FC Arsenal, hatten das Projekt vorerst zum Scheitern gebracht. Die Arsenal-Anhänger forderten vor dem Emirates-Stadion den Rücktritt von Besitzer Stan Kroenke.

Borussia Dortmunds Zorc setzt Spitze

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Er sei nicht naiv und habe keine Probleme mit Veränderungen, so Klopp. „Wir wollten alle die Super League weghaben, aber im selben Moment ist plötzlich die neue Champions League da. Wer dieses Konzept gelesen hat und sagt: „Oh, das ist perfekt.“ Und wer sagt mir jetzt, dass es nicht um Geld geht? Das ist ein Witz“, sagte Klopp und beklagte, dass die einzigen, die nie gefragt werden würden, Spieler, Trainer und Fans seien. Zugleich monierte er wie Manchester City Coach Pep Guardiola die noch höhere Anzahl an Spielen. „Mehr Spiele sind unmöglich. Die Strukturen sind für mehr Spiele nicht ausgerichtet“, sagte der frühere BVB- und Mainz-Coach. Ex-Bayern-Coach Guardiola prophezeite mehr Verletzungen: „Die Uefa weiß es, kümmert es sie? Absolut nicht“, sagte der Spanier (50).

Borussia Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc hatte am Freitag eine kleine Spitze gegen all die Spieler und Trainer gesetzt, die über zu hohe Belastung klagen und mehr Zurückhaltung bei der Zahl der Spiele fordern. "Da möchte ich aus Vereinssicht anfügen: Diese Zurückhaltung würde ich dann gerne auch in Vertragsgesprächen mit deren Beratern sehen", sagt Zorc. "Denn warum macht man das? Es geht natürlich darum, weitere Einnahmequellen zu generieren." Und ein Großteil dieses Geldes fließt derzeit und wohl auch in Zukunft an Spieler und deren Berater.

Die Uefa hatte am Montag die Champions-League-Reform verabschiedet. Nun sollen 36 statt 32 Teams teilnehmen, die Anzahl der Spiele insgesamt steigt von 125 auf 225 - das bringt den Vereinen und Verbänden höhere Einnahmen durch die Fernsehübertragungen. (fs/dpa)