Dortmund. Der BVB baut beim VfL Wolfsburg auf Rückkehrer Jadon Sancho. Abwehrchef Mats Hummels fehlt - das zwingt Trainer Edin Terzic zum Improvisieren.
Edin Terzic mag sich noch nicht in die Karten schauen lassen. Vielleicht kann der Trainer von Borussia Dortmund sein Blatt auch gar nicht so genau einschätzen, das weiß man nicht einen Tag vor dem Bundesligaspiel beim VfL Wolfsburg am Samstag (15.30 Uhr/Sky). Sein wichtigster Trumpf, das ist klar, ist Jadon Sancho, der Dribbelkünstler, der so lange wegen einer Muskelverletzung fehlte, am Mittwoch beim 2:0-Sieg gegen Union Berlin aber erstmals wieder eingewechselt wurde und einen vielversprechenden Auftritt hinlegte.
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"Er hat das Spiel gegen Union Berlin gut verkraftet, hat", sagt Terzic am Freitagmittag. "Gestern hat er auf dem Platz gestanden, heute wird er mit uns nochmal auf dem Platz stehen - dann werden wir sehen, für wie viele Minuten es am Samstag reicht." Dass Sancho ein Gewinn wäre gegen die Wolfsburger ist klar, daraus macht auch der Trainer kein Geheimnis: "Uns als Team tut es natürlich gut, wenn Jadon so spielt", meint Terzic. "Er war vor seiner Verletzung in einer sehr guten Form und hat jetzt einen sehr guten Eindruck hinterlassen in den paar Minuten gegen Berlin. Wenn er so spielt und so fleißig ist wie im Training, wird er jeder Mannschaft helfen können, auch uns."
Gut möglich aber, dass Sancho das nicht in der Startelf, sondern von der Bank kommend tut: "Es ist immer eine Option, mit ihm das Spiel noch einmal zu verändern", sagt Terzic.
BVB-Trainer Terzic denkt über Dreierkette nach
Verändern muss er auch die Besetzung der Viererkette, Abwehrchef Mats Hummels ist nach seiner fünften Gelben Karte in der laufenden Saison gesperrt. Ein schwerer Verlust. "Dass wir uns gewünscht hätten, dass Mats zur Verfügung steht, ist klar", meint Terzic. "Er spielt eine sehr gute Saison, ist in ganz vielen Statistiken führend auf seiner Position."
Und derzeit auch ziemlich alternativlos: Manuel Akanji bleibt als einziger gelernter Innenverteidiger übrig, daneben dürfte wohl wieder einmal Defensiv-Allrounder Emre Can aushelfen. "Wenn wir mit Viererkette spielen, bleiben nicht viele andere Optionen über", sagt Terzic, will sich aber dennoch ein paar Optionen offenhalten: "Mit einer Dreierkette sehen die Aufgaben der Inneverteidiger etwas anders aus, da hat der eine oder andere schon ausgeholfen."
Thomas Delaney wieder im BVB-Kader
Lukasz Piszczek etwa, der gegen Berlin überraschend in der Startelf stand. Oder Thomas Delaney, der nach überwundenen Achillessehnenbeschwerden wieder im Training ist und - wenn alles nach Plan läuft - den Kaderplatz von Mats Hummels einnehmen wird.
Dennoch: Die Personaldecke in der Defensive bleibt dünn, vorne hat Terzic deutlich mehr Optionen - vor allem dank der Rückkehr von Jadon Sancho.