Dortmund. BVB-Trainer Edin Terzic lobt Ersatztorhüter Roman Bürki, stellt aber auch deutliche Forderungen. Im Sommer könnte es neue Bewegung geben.
Roman Bürki gehört in der laufenden Saison zu den klaren Verlieren bei Borussia Dortmund. Er war als Stammtorwart in die Spielzeit gegangen, wie in den vier Jahren zuvor, die er schon beim BVB gespielt hat. Doch nachdem der Torhüter im Frühjahr eine Schulterverletzung erlitten hatte, verlor er seinen jahrelangen Stammplatz. Als er wieder fit wurde, blieb Marwin Hitz im Tor, Bürki musste auf die Bank.
Eine ungewohnte Lage für den Schweizer, der sie aber zumindest öffentlich bislang klaglos hinnimmt. "Natürlich ist das keine einfache Situation für ihn", sagt Trainer Edin Terzic. "Ich habe immer wieder mit ihm gesprochen, ich versuche dabei immer, offen und ehrlich zus ein und alles zu erklären. Aber natürlich kann ich nicht immer fair sein - das geht nicht, wenn ich die ganze Woche über mit 25 erwachsenen Menschen arbeite und am Spieltag elf auswählen muss."
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Und Bürki gehörte zuletzt eben nicht mehr zu den Auserwählten. "Er hat das gut aufgenommen", sagt Terzic. "Wir haben ihm einen klaren Weg aufgezeigt, was wir von ihm fordern, wo er sich verbessern muss. Er hat einen klaren Auftrag, den versucht er zu erfüllen. Er ist in jedem Training da und gibt Gas."
Auch Hitz sah zuletzt unglücklich aus
Auf dem Pflichtenzettel dürfte unter anderem stehen, das eigene Spiel mit dem Ball am Fuß zu verbessern. Hitz ist da ruhiger, wählt öfter die spielerische Lösung, die das Trainerteam sehen will - auch unter Bedrängnis. Bürki greift erheblich öfter zum humorlosen Befreiungsschlag.
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Allerdings: Auch Hitz spielt keine fehlerfreie Saison, sah immer wieder unglücklich aus - zuletzt wurde er beim 1:2 gegen Manchester City von einem Distanzschuss ins kurze Eck überrascht. Dennoch wird der 33-Jährige seinen Stammplatz erst einmal behalten, wenn nichts unvorhergesehenes passiert. Trainer Terzic allerdings meidet weiterhin jede öffentliche Festlegung - auch bei der Frage, ob Bürki in dieser Saison nochmal Spiele wird machen dürfen. Erstens rede er nicht gern über die Aufstellung - und zweitens sei in Zeiten von Corona ohnehin nur wenig planbar.
BVB strebt eine neue Lösung im Tor an
Für die kommende Saison aber hat sich bei den Klubbossen nach Informationen dieser Redaktion der Eindruck verfestigt, dass es im Tor eine Veränderung braucht. Bürki und Hitz hält man zwar für solide Torhüter - aber um die eigenen Ansprüche dauerhaft zu erfüllen, wünscht man sich mehr Klasse zwischen den Pfosten, das ist im Transfersommer eine Priorität.
Allerdings eine, die nicht leicht umzusetzen sein dürfte: Gute Torhüter sind teuer. Um eine Lösung zu finden, die garantiert besser ist als die aktuellen Kandidaten, müsste Dortmund wohl eine deutlich zweistellige Summe investieren - keine Kleinigkeit in Zeiten, in denen die Corona-Pandemie die Einnahmen vernichtet. Zumal man ja zwei Torhüter bis 2023 unter Vertrag hat, nachdem Hitz kürzlich verlängerte - und drei dieser Kategorie kann und will man sich nicht leisten. Dennoch will es Dortmund versuchen, hier eine Lösung zu finden.