Dortmund. Der Poker um Erling Haaland läuft. Doch BVB-Sportdirektor Michael Zorc findet erneut deutliche Worte zum möglichen Wechsel des begehrten Stürmers.

Es war das Aufreger-Thema des Sommers 2020: Geht er oder bleibt er? Viel ist vor einem Jahr über Borussia Dortmunds Offensivjuwel Jadon Sancho gesprochen worden. Manchester United wollte ihn sehr, doch war nicht bereit die von den BVB-Bossen geforderte Ablösesumme zu zahlen. Dazu hatten sich die Dortmunder nicht auf einen Poker einlassen wollen. Der 10. August ist damals als Transferfrist gesetzt worden: Reist Sancho mit ins Trainingslager, bleibt er auf jeden Fall für die kommende Saison ein Dortmunder. Der BVB zog den Plan mit der Frist durch - Sancho trägt noch immer das schwarz-gelbe Trikot.

Auch in diesem Frühjahr und in den Sommer hinein wird wieder viel spekuliert werden. Diesmal ist Erling Haaland das Objekt der Begierde. In der vergangenen Wochen flogen Berater Mino Raiola und Haalands Vater Alf-Inge bereits medienwirksam alle großen Klubs des europäischen Fußballs ab, um schon mal vorzufühlen, wer es sich denn vorstellen könnte, Haaland vom BVB loszueisen.

Begehrteste Angreifer überhaupt

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Vermutlich sehr viele, Haaland ist der begehrteste Angreifer überhaupt im europäischen Fußball. Der Haken: Es wird teuer. Denn eine Ausstiegsklausel in Höhe von 75 Millionen Euro im Arbeitspapier des Norwegers greift erst im Sommer 2022. In diesem Sommer besteht beim BVB zudem keinerlei Interesse daran, Haaland abzugeben. Beim neuen Trainer Marco Rose ist er fest eingeplant, er ist der wichtigste Spieler im Kader. Selbst beim Verpassen der Champions League, so der Plan, will Dortmund den 20 Jahre alten Norweger auf jeden Fall halten. Und daher gibt Sportdirektor Michael Zorc auch keine Frist wie noch im Fall Sancho aus: „Ich sehe mich jetzt aktuell nicht in der Notwendigkeit, irgendwelche Deadlines auszusprechen. Ich habe jetzt schon mehrmals gesagt, dass wir eine klare Haltung dazu haben, die wir den Beteiligten auch mitgeteilt haben, und das ist es.“

Doch dem mit allen Wassern gewaschenem Raiola ist natürlich zuzutrauen, dieses Wechselverbot zu torpedieren, sollte der BVB die Königsklasse verpassen. Und bei einem möglichen neunstelligen Millionenangebot geht es in Corona-Zeiten auch um viel Geld. Denn die in diesem Sommer zu erlösene Summe sollte weit über den 75 Millionen Euro liegen, die der BVB 2022 bekäme.

Zorc: Alles ist sehr ruhig

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Zorc glaubt daher auch, dass es - unabhängig der Personalie Haaland - nach wie vor zu Beeinträchtigungen auf dem Transfermarkt aufgrund der Pandemie kommen wird. „Generell gesagt erwarte ich, dass der Transfermarkt im Sommer, ähnlich wie im letzten Jahr deutlich ruhiger verlaufen wird“, so der BVB-Sportdirektor. „Man sieht das ja jetzt schon. Im April hast du schon meist die ersten Transfers, die für den Sommer vermeldet werden. Das ist doch alles sehr ruhig. Ich glaube, dass Entscheidungen später getroffen werden, weil die allermeisten Klubs abwarten müssen, wo sie selbst landen, was passiert, wird Spieler xy verkauft oder nicht, weil einfach bei allen Klubs weniger Geld in der Kasse ist.“

Beim BVB rechnet man mit einem Einnahmeverlust von 80 bis 90 Millionen Euro, sollte die Saison wie zu erwarten ohne Zuschauer zu Ende gespielt werden. „Und die kommen ja nicht wieder, sondern die sind einfach weg“, so Zorc