Frankfurt. Zwischen dem BVB und Frankfurt steht ein Endspiel um die Champions League an. Der Ex-Dortmunder Erik Durm spricht über das brisante Duell.
Viel brisanter könnte das Wiedersehen nicht sein: Wenn Erik Durm am Samstag mit Eintracht Frankfurt bei Borussia Dortmund antritt (Samstag, 15.30 Uhr/Sky) könnte eine Vorentscheidung um die Champions-League-Qualifikation fallen. Die Eintracht liegt auf Platz vier, der noch zur Königsklasse berechtigen würde, der BVB hat vier Punkte Rückstand – muss also gewinnen.
Nicht nur deswegen ist es ein besonderes Spiel für Durm: Der 28-Jährige spielte sechs Jahre für Dortmund, bevor er 2018 nach Huddersfield wechselte. Nun kehrt er als Gegner zurück. Ein Interview über den Kampf um die Champions League, die Aussichten der Klubs – und die Kontakte nach Dortmund.
Herr Durm, hätten Sie vor der Saison erwartet, dass sie in der Rückrunde mit vier Punkten Vorsprung zum Spiel bei ihrem Ex-Klub BVB fahren?
Erik Durm: Nein. Das wäre etwas vermessen gewesen.
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Wird dieses Spiel ein Endspiel um die Champions-League-Teilnahme?
Durm: Danach kommen immer noch sieben Spiele. Aber ich kann mir vorstellen, dass man das in Dortmund so sieht. Der BVB muss in die Champions League, wir möchten es.
Wer hat im direkten Duell die besseren Karten?
Durm: Das ist gerade nach einer Länderspiel-Pause schwer zu sagen, weil man eben nicht weiß in welchem Zustand die Nationalspieler zurückkommen. Aber wir kennen natürlich auch die Qualität des Gegners.
Und wer setzt sich im Kampf um Platz vier durch?
Durm: Ich hoffe natürlich, dass wir das sind.
Zuletzt hatten Sie Probleme mit dem Hüftbeuger. Glauben Sie, gegen Dortmund dabei sein zu können?
Durm: Ich bin da guter Dinge, das Aufbautraining ist gut verlaufen, seit Ende letzter Woche bin ich wieder mit auf dem Platz.
Sie sind noch nie als Gegner in Dortmund aufgelaufen – wie wird das für sie?
Durm: Auf dem Platz noch nicht, aber bei unserem letzten Spiel in Dortmund war ich ja schon im Kader mit dabei. Es ist immer etwas Besonders, denn ich hatte eine tolle Zeit in Dortmund und bin dankbar für die Chance, die ich damals beim BVB bekommen habe. Aber im Spiel werde ich das ausblenden.
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Vor der Verletzung hatten Sie sich nach schwierigem Start einen Stammplatz erkämpft. Wie groß ist dann die Sorge, durch so eine blöde Geschichte wieder aus der Mannschaft zu fallen?
Durm: Es geht doch immer darum, in den Trainingseinheiten sein Bestes zu geben und sich anzubieten. Letztlich entscheidet dann am Wochenende der Trainer, wie er aufstellt.
Sie haben, als in Dortmund der Durchbruch gelang, regelmäßig Champions League gespielt – das letzte Mal aber vor vier Jahren. Was würde es Ihnen bedeuten, wieder in die Königsklasse einzuziehen?
Durm: Das wäre natürlich etwas sehr Spezielles, wenn wir das mit der Eintracht schaffen würden. Generell lautet das primäre Ziel aber, international zu spielen. Welcher Wettbewerb es dann wird, werden wir sehen.
Was würde das für die Eintracht bedeuten?
Durm: Das kann man wohl mit einer Meisterschaft vergleichen. Jedenfalls wäre es riesengroß für den Verein und natürlich für die Fans.
Wäre es inzwischen sogar eine Enttäuschung, wenn man nicht in die Champions League einzieht?
Durm: Wie gesagt: Unser Fokus liegt darauf, international zu spielen.
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Frankfurt ist unglaublich stabil, hat nur drei Niederlagen bislang eingefahren. Woran liegt das?
Durm: Wir haben eine gute Qualität und vor allem einen guten Zusammenhalt in der Mannschaft. Das zeigt sich vor allem daran, wie wir nach Rückständen reagieren. Wir glauben an uns, deshalb kommen wir auch immer wieder zurück und deshalb sind wir schwer zu schlagen.
Haben Sie eigentlich noch Kontakt zu den wenigen früheren Mitspielern, die noch in Dortmund sind?
Durm: Kontakt habe ich eigentlich nur noch zu Marco Reus, aber nicht vor dem Spiel. Ich freue mich, wenn wir uns danach auf dem Feld unterhalten können.