Dortmund. Durch den Rückschlag in Köln hat sich die Situation für den BVB wieder verkompliziert. Sebastian Kehl warnt im Gespräch mit dieser Redaktion.

Der BVB hat gegen Köln nur 2:2 gespielt, die Champions-League-Ränge rücken wieder in weitere Ferne. Die Situation? Schwierig, das berichtet auch Sebastian Kehl gegenüber dieser Redaktion.

Herr Kehl, wie haben Sie das Unentschieden in Köln gesehen?

BVB-Stürmer Erling Haaland stampft wütend vom Feld.
BVB-Stürmer Erling Haaland stampft wütend vom Feld. © firo

Sebastian Kehl: Wir sind enttäuscht und auch verärgert, dass wir dieses Spiel hergeschenkt haben. Wir haben die Kölner nach unserem starken Beginn und der Führung wieder ins Spiel zurückgeholt. Am Ende müssen wir nach dem späten Ausgleich mit dem Punkt sogar noch zufrieden sein. Das wirft uns in der Tabelle zurück. Diese Leistung hatten wir so ehrlich gesagt durch die vielen guten Auftritte zuletzt auch nicht erwartet. Fakt ist aber, dass wir eine Vielzahl an Spielern auf dem Platz hatten, die nicht ihre Leistung abgerufen haben. Der April wird für uns nun ein Monat der Entscheidungen. Wenn wir aber so lethargisch auftreten wie in Köln, dann werden wir dafür die Quittung erhalten.

Erling Haaland ist nach dem Spiel sauer vom Platz gestampft.

Sebastian Kehl: Wenn ein Spieler gestern nicht sauer gewesen wäre, dann hätte er nicht verstanden, worum es bei uns gerade geht und für welche Ziele der BVB steht. Die Reaktion von Erling ist absolut nachvollziehbar.

Wie geht es den verletzten Spielern?

Sebastian Kehl: Es sind 14 Tage bis zum Frankfurt-Spiel. Wir versuchen in der nächsten Woche, den ein oder anderen Spieler wieder heranzuführen. Wir werden die Tage nutzen um Kraft zu tanken, den Kopf etwas freizubekommen, aber wir dürfen auch den Rhythmus nicht verlieren.

Wie mulmig blicken Sie auf die Länderspielreisen ihrer Profis?

Auch interessant

Sebastian Kehl: Es wird eine sehr ungewisse Zeit werden. Unsere Nationalspieler werden größtenteils drei Spiele in den Knochen haben, hinzukommt die Corona-Problematik. Die Vergangenheit zeigt, dass die bisherigen Ansteckungen meistens auf den internationalen Reisen passiert sind. Die Verbände werden alles versuchen, dem entgegenzuwirken, damit die Vereine nicht den Schaden davontragen. Wir haben als Verein alles getan, was im Bereich unseres Möglichen war, um die Situation bestmöglich zu lösen. Reisen in Mutationsgebiete wurden unterbunden. Jetzt müssen wir einfach hoffen, dass sich kein Spieler mit Corona infiziert. Denn es würde uns erheblich belasten, wenn auch nur ein Spieler bei unserem harten Programm im April in Quarantäne müsste.

Wie haben Sie das Bundesliga-Debüt von Ansgar Knauff gesehen?

Sebastian Kehl: Wir haben uns durch seine Einwechslung erhofft, dass er uns mit seiner Schnelligkeit, mit seiner Unbekümmertheit für neuen Schwung sorgt. Das hat geliefert und einen großen Anteil am Ausgleich.

BVB trifft auf Eintracht Frankfurt

Der BVB hat nun vier Punkte Rückstand auf den Vierten Eintracht Frankfurt. In 14 Tagen treffen beide Vereine aufeinander. (las)