Dortmund. Erling Haaland überragt gegen Sevilla mit zwei Toren und kassiert die Bestnote - doch nicht alle BVB-Profis überzeugen. Unsere Noten.

In einem wilden Spiel trennen sich Borussia Dortmund und der FC Sevilla im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League mit 2:2 - dem BVB wird es letztlich egal sein, denn dank des 3:2-Sieges im Hinspiel steht der Bundesligist dennoch im Viertelfinale. Garant für den tollen Erfolg ist Stürmer Erling Haaland, der am Dienstagabend zwei Tore erzielen konnte. Unser Noten:

Marwin Hitz: Trotz drückender Überlegenheit der Spanier musste er vor der Pause nur einen Ball abwehren, was problemlos gelang (3.). Spielte die Bälle gegen die aggressiv pressenden Gäste sauber heraus. In der zweiten Halbzeit etwas stärker gefordert, hielt alles, was auf sein Tor kam – das allerdings waren auch durchweg Bälle, die er halten musste. Note: 2,5

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Mateu Morey (bis 90.+5): Sehr engagiert und bissig auf seiner rechten Abwehrseite, aber auch mit erheblichen Schwierigkeiten gegen den körperlich deutlich überlegenen Ocampos. Nach der Pause sicherer. Note: 3,5

Emre Can: Licht und Schatten beim Nationalspieler: Einerseits verteidigte er als letzte Instanz im Strafraum vieles weg, gewann Duelle in der Luft und am Boden. Andererseits leistete er sich einige gefährliche Ballverluste und wurde ein, zwei Mal böse verladen. Note: 3

Mats Hummels: Der Abwehrchef war ordentlich gefordert, löschte vieles – konnte aber nicht jeden Gegentreffer verhindern. Dennoch ein guter Auftritt. Note: 2

Jude Bellingham (links) im Duell mit Fernando Reges.
Jude Bellingham (links) im Duell mit Fernando Reges. © AFP

Nico Schulz (bis 89.): Der oft mit einigem Recht gescholtene Linksverteidiger musste erneut für den verletzten Guerreiro ran und zeigte eine weitgehend solide Leistung. Sein Ballverlust führte zum 1:0 aus völlig heiterem Himmel (35.). Allerdings nicht ganz frei von Wacklern. Note: 3,5

Mahmoud Dahoud: Der Mittelfeldspieler ackerte wie ein Verrückter, mühte sich so gut es ging, im Mittelfeld die Lücken zuzulaufen, was zunächst selten und mit zunehmender Spieldauer immer besser gelang. Leitete außerdem mit seinem Pass das so wichtige 1:0 ein (35.). Note: 2,5

Thomas Delaney: Auch ihm war kämpferisch kein Vorwurf zu machen, spielerisch aber fiel er deutlich ab gegenüber den Kollegen und war so in der Offensive oft ein Bremsklotz. Note: 3,5

Jude Bellingham: Ackerte ähnlich viel wie Dahoud, war aber im Offensivspiel nicht ganz so präsent. Dennoch: Für einen 17-Jährigen war das ein ziemlich guter Auftritt. Ließ sich von den aggressiven Spaniern selten aus der Ruhe bringen. Note: 3

BVB-Kapitän Marco Reus bei seiner Vorlage zum 1:0 durch Erling Haaland.
BVB-Kapitän Marco Reus bei seiner Vorlage zum 1:0 durch Erling Haaland. © AFP

Marco Reus: Der Kapitän lieferte zunächst einen äußerst diskreten Auftritt ab – und war dann doch ganz entscheidend an der Führung beteiligt, als er den Ball vor dem 1:0 auf Haaland querlegte (35.). Note: 3

Thorgan Hazard: Der Belgier stand nach längerer Verletzungspause zum zweiten Mal in Serie in der Startelf – und man merkte ihm dann, dass noch ein Tick Fitness und Spritzigkeit fehlten. So war er an diesem Tag kein wesentlicher Faktor, spielte zu viele Fehlpässe und gewann zu wenig Zweikämpfe. Note: 4

Erling Haaland: Der Mann ist einfach ein Phänomen. Lange durfte er nur ungenauen langen Bällen hinterherlaufen, was ihn zusehends frustrierte. War dann aber da, als es galt, den Ball zum 1:0 über die Linie zu drücken (35.). Erlebte dann die wohl verrücktesten sechs Minuten seiner Stürmerlaufbahn, als er durch Intervention des Video-Assistenten ein Tor aberkannt und dafür einen Elfmeter und dann noch dessen Wiederholung zuerkannt bekam. Verwandelte den zweiten Strafstoß cool (54.) und hat nun unglaubliche 20 Tore in 14 Spielen. Note: 1,5

BVB-Stürmer Erling Haaland (2. von rechts) jubelt über sein zweites Tor - die Sevilla Profis bedrängen ihn.
BVB-Stürmer Erling Haaland (2. von rechts) jubelt über sein zweites Tor - die Sevilla Profis bedrängen ihn. © getty Images

Felix Passlack (ab 67.): Kam für Thorgan Hazard. Kämpfte mit allem, was er hatte, fiel spielerisch allerdings ab – und bleibt wegen zu kurzer Einsatzzeit ohne Note.

Dan-Axel Zagadou (ab 89.): Kam für Schulz, um den Vorsprung über die Zeit zu retten. Ohne Note

Thomas Meunier (ab 90.+5): Kam für Morey. Ohne Note