Dortmund. . Beim BVB vertritt gegen die TSG Hoffenheim erneut Torhüter Hitz den verletzten Bürki. Beide scheinen nicht den höchsten Ansprüchen zu genügen.

Während die BVB-Profis in dieser Woche zwischen Schneebergen auf dem mühsam freigeräumten Trainingsplatz schwitzten, kurierte Torhüter Roman Bürki weiterhin seine Schulterverletzung aus. Der 30-Jährige wird an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) beim Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim fehlen, Marwin Hitz soll ihn vertreten.

Die Zweifel an Roman Bürki werden beim BVB lauter

Trainer Edin Terzic entgeht damit vorerst einer Torhüter-Diskussion, die in der kommenden Woche auf ihn zu rollen wird, wenn Bürki zurückkehrt. Denn derzeit steht nicht fest, ob Hitz nur für den Moment als Bürki-Vertreter in die Startelf rückt oder ihn dauerhaft ersetzen soll, da Bürki vor seiner Verletzung einige Male unglückliche Leistungen ablieferte. Allerdings patzte Hitz am vergangenen Samstag bei der Niederlage in Freiburg (1:2) ebenfalls.

Was zeigt: Auf der Position zwischen den Pfosten erfüllt der BVB derzeit nicht die allerhöchsten Anforderungen.

Auch interessant

Deswegen grübeln die Verantwortlichen über Veränderungen nach. Offiziell erklärt Sportdirektor Michael Zorc dieser Redaktion zwar: „Wir haben zwei gute Torhüter.“ Hinter den Kulissen ist aber durchaus laute Kritik an der eigentlichen Nummer eins Roman Bürki zu vernehmen. 2015 wechselte der Schweizer aus Freiburg ins Revier, alle Zweifel konnte er seitdem nie wegparieren, auch wenn zwischenzeitlich Bürki-Rufe durch das Dortmunder Stadion dröhnten.

In dieser Spielzeit kann man Bürki häufiger eine Mitschuld an Gegentreffern ankreiden, vor allem fehlen die Partien, in denen er mal Punkte für die Schwarz-Gelben gerettet hat. Das wurmt die Bosse, weil sie bestaunen können, wie Manuel Neuer einem ebenfalls nicht immer sattelfestem FC Bayern regelmäßig Punkte festhält.

Nur verdeutlicht der Blick auf Neuer gleichzeitig, dass auf dem internationalen Torhüter-Markt keine riesige Auswahl zur Verfügung steht. Seit 2011 steht die deutsche Nummer eins bereits bei den Bayern unter Vertrag, da er in den vielen Jahren sein Niveau sogar steigern konnte, aber auch, da sich im Kreis der besten Schlussmänner nicht allzu viele Profis tummeln. Und die wenigen, die zur Verfügung stehen, kosten mittlerweile riesige Summen. 2018 wechselte etwa Alisson Becker für über 70 Millionen Euro von der AS Rom zum FC Liverpool.

Solche Ablösesummen kann der BVB nicht stemmen, überhaupt quellen die Kassen durch die Corona-Krise nicht gerade über. Deswegen müssten die Verantwortlichen erstmal einen Ersatz für Bürki finden, der garantiert Verbesserung verspricht. Namen wie Peter Gulacsi von RB Leipzig fallen. Lazio Roms Torhüter Thomas Strakosha, in Italiens Hauptstadt nur noch Nummer zwei, lenkte das Interesse sogar eigenständig auf sich selbst. „Beim Thema Dortmund würde ich lügen, wenn ich behaupten würde, dass mich das nicht interessiert.“ Abwarten.

BVB-Gespräche mit Marwin Hitz geplant

Erst im Sommer verlängerten die Dortmunder mit Roman Bürki bis zum Jahr 2023. Nun läuft der Vertrag von Marwin Hitz aus. Mit ihm möchte Sportdirektor Zorc demnächst Gespräche führen, als solider Vertreter hat sich Hitz bewährt. Ob es für mehr reicht, kann er an diesem Samstag versuchen zu beweisen.

Auch interessant

Gegen die TSG Hoffenheim benötigt der BVB dringend drei Punkte. Möglicherweise rückt dafür der erst 16-Jährige Youssoufa Moukoko in den Sturm. „Er hat die berechtigte Hoffnung, mehr Einsatzzeiten zu bekommen“, sagte Terzic, der von seiner Mannschaft mehr Mut erwartet.

Bei einem weiteren Rückschlag droht der BVB, den Anschluss an die Champions-League-Plätze zu verlieren. Dann würden wichtige Einnahmen fehlen. Auch für einen Torhüter-Transfer.