Essen. Die Europa Conference League beginnt in der kommenden Saison. Der BVB und Gladbach sind mögliche Teilnehmer. Ein Überblick zum neuen Wettbewerb.
Borussia Dortmund präsentiert sich in diesen Tagen alles andere als reif für die Champions League. Nach drei Niederlagen aus den vergangenen vier Bundesliga-Spielen gerät das Saisonziel in Gefahr.
Zuletzt verpasste der BVB im Jahr 2015 die Qualifikation für die Königsklasse. Damals trat die Mannschaft unter Trainer Thomas Tuchel in der Europa League an.
Anstatt gegen den FC Barcelona oder Paris Saint-Germain ging es damals unter anderem gegen FK Qäbälä aus Aserbaidschain. Womöglich muss sich der BVB in der kommenden Saison wieder mit solchen Kalibern messen.
Der aktuell sechste Platz würde noch nicht einmal für die Europa League reichen. Es könnte passieren, dass die Dortmunder die Bundesliga in der Europa Conference League vertreten. Der Wettbewerb ist unterhalb der Europa League angesiedelt und feiert in der kommenden Saison Premiere - auch mit einer deutschen Mannschaft.
Damit die Fans von Borussia Dortmund - oder anderen potenziellen Teilnehmern wie Borussia Mönchengladbach oder Bayer Leverkusen - wissen, was es mit der Europa Conference League auf sich hat, beantworten wir die wichtigsten Fragen zur Europas 3. Liga.
Warum gibt es noch einen neuen Wettbewerb?
Einfach ausgedrückt: Die Uefa möchte auch kleinere Fußball-Nationen in Gruppenspielen sehen. Deshalb beschloss sie Ende 2018 die Einführung eines neuen Wettbewerbs. Und natürlich bewirbt der Verband sein neues Produkt fleißig. "Der neue Uefa-Klubwettbewerb erleichtert den Zugang zum Europapokal mehr denn je. Es wird mehr Spiele für mehr Klubs geben und in den Gruppenphasen werden mehr Verbände als bisher vertreten sein", sagte Uefa-Präsident Aleksander Ceferin.
Wer nimmt teil?
Jetzt wird es kompliziert. Insgesamt sind es 184 Teams. Einen festen Startplatz für die Gruppenphase gibt es nicht. Drei Qualifikationsrunden plus Play-off-Spiele hat die Uefa angesetzt. Für die erste Runden stehen schon Teilnehmer fest. Litauens Vizemeister Suduva Marijampole ist dabei, ebenso Breidablik Kopavogur, der Viertplatzierte aus Island.
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Nach dem Qualifikations-Marathon bleiben 32 Mannschaften für acht Vierergruppen übrig. Darunter sind auch zehn Teams, die in der Qualifikation zur Europa League gescheitert sind. Dieser Wettbewerb speckt übrigens ab. In der Saison 2021/22 besteht die Europa League in der Gruppenphase aus 32 Teams. Zuletzt waren es noch 48 Teilnehmer.
Was ist mit den deutschen Teams?
Der Bundesliga-Vertreter steigt erst zu den Play-offs ein. Einen Startplatz erhält der Sechste der aktuellen Saison - nach jetzigem Stand also Borussia Dortmund. Sollte aber der DFB-Pokalsieger auf Platz fünf oder sechs landen und sich so für die Europa League qualifizieren, rückt der Siebte in die Conference League nach.
Wie läuft der Wettbewerb nach der Gruppenphase ab?
Die acht Gruppensieger qualifizieren sich direkt für das Achtelfinale. Vor dem Achtelfinale werden zwischen den acht Gruppenzweiten und den acht drittplatzierten Teams der Gruppenphase der Europa League acht weitere Plätze in Play-offs. Am 25. Mai 2022 wird der Sieger der ersten Auflage ermittelt. Im Nationalstadion der albanischen Hauptstadt Tirana geht es um den Titel.
Was gibt es zu verdienen?
Offizielle Zahlen hat die Uefa noch nicht veröffentlicht. In der aktuellen Saison wurden 2,6 Milliarden Euro verteilt - an insgesamt 80 Teilnehmer in Champions und Europa League. Künftig spielen 96 Mannschaften in drei Wettbewerben um das große Geld. Da die Topklubs aus der Champions League wohl keine Abstriche machen wollen, dürfte es in der Conference League allerdings nur um kleine Summen gehen.
Wer zeigt die Spiele?
Die Free-TV-Sender RTL und RTL Nitro übertragen ab der kommenden Saison sowohl die Europa League als auch die neue Conference League. Zudem soll es Übertragungen auf dem Videoportal TV now geben. Anfang 2020 sicherte sich die Mediengruppe RTL die Exklusivrechte für die beiden europäischen Wettbewerbe.