Dortmund. Der BVB schafft eine neue Stelle und stellt seine Führung breiter auf. Ein früherer Ultra wird Berater für Strategie und Kultur.
Kommunikationsberater, Filmemacher, Buchautor, Gastronom, Spielervermittler, Fanvertreter – die Liste der bisherigen Tätigkeiten von Jan-Henrik Gruszecki ist lang. Am Januar kommt nun eine weitere hinzu: Der 36-Jährige übernimmt die Leitung der neu geschaffenen „Stabsstelle Strategie und Kultur“. Recherchen dieser Redaktion bestätigten eine entsprechende Meldung der Sportschau und der Ruhrnachrichten.
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Die neue Aufgabe ist eine beratende Tätigkeit: Gruszecki wird der Geschäftsführung direkt zuarbeiten, er soll Einblick in erster Linie Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Marketing-Geschäftsführer Carsten Cramer beraten, welche Strategien dem BVB auch künftig Erfolge versprechen.
Regelmäßiger Kontakt mit BVB-Boss Watzke
Gruszecki hatte auch in der Vergangenheit regelmäßigen Kontakt mit Watzke, der BVB-Boss sucht immer wieder den Austausch mit Vertretern der organisierten Fans. Einige dieser Anhänger hatten den engen Draht kritisch gesehen, andere dagegen registrierten positiv, dass sie dadurch zusätzlichen Einfluss hatten. "Der Austausch zwischen uns beiden war schon in den vergangenen Jahren da, jetzt wollte ich ihn institutionalisieren", sagte Watzke der Sportschau. Dass Gruszecki in vielen Bereichen andere Ansichten habe und dies auch zu Reibungen führen könne, sei gewollt.
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Der neue BVB-Mitarbeiter sitzt auch als Fanvertreter in der "Taskforce Zukunft Profifußball", die die Deutsche Fußball-Liga (DFL) und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) eingerichtet haben. Diese Taskforce aus 36 Frauen und Männern wurde zu Beginn der Corona-Krise aus der Taufe gehoben, sie soll Fehlentwicklungen im Fußball erkennen und Reformen anstoßen.
Viele Ämter in der Fanszene
Außerdem ist er Sprecher der Initiative „Unser Fußball“. In der Vergangenheit hatte der 36-Jährige auch an einigen anderen Projekten mitgewirkt, die einige Aufmerksamkeit bekommen hatte – etwa die Initiative „12:12“, die sich mit einem Stimmungsboykott gegen umstrittene Verschärfungen der Sicherheitsmaßnahmen in Fußballstadien richtete, oder „Kein Zwanni“, die sich für niedrige Ticketpreise einsetzte. Die meisten seiner Posten wird der 36-Jährige nun abgeben.
Gruszecki war auch Sprecher des „Bündnis Südtribüne“, einer Vereinigung vieler organisierter Fangruppen in Dortmund. Diesen Posten hat er ebenfalls abgegeben, zudem ist er auch kein Mitglied der BVB-Ultragruppe „The Unity“ mehr, die er 2001 mitgründete.