Essen. Die Beleidigungen gegen BVB-Jungstar Moukoko haben zurecht Folgen, die Pöbler sollen ermittelt werden. Hass hat keinen Platz. Ein Kommentar.

Nichts kann das entschuldigen, was sich der minderjährige BVB-Jungstar Youssoufa Moukoko auf beim U19-Derby auf Schalke anhören musste. Die Beleidigungen, Drohungen und vermutlich auch rassistischen Beschimpfungen, die Zuschauer auf der Tribüne grölten, dürfen nicht ohne Folgen bleiben. In einer Zeit, in der Hass und Fremdenfeindlichkeit - egal ob im Netz oder in der Öffentlichkeit in der Gruppe geäußert - als gesamtgesellschaftliches Problem verstanden und bekämpft wird, ist jeder einzelne Vorfall ein Skandal.

Deswegen ist es richtig und selbstverständlich, dass der Kontrollausschuss des DFB angekündigt hat, Ermittlungen aufzunehmen. Dabei gilt es auch zu klären, ob Moukoko aufgrund seiner ethnischen Herkunft beleidigt wurde, was die Straftat der Volksverhetzung erfüllen würde. Der FC Schalke 04 hat schnell und eindeutig reagiert. Der Verein entschuldigte sich und distanzierte sich von den Äußerungen, er kündigte auch Nachverfolgungen an. Da beim Derby der U19-Bundesliga wegen der Corona-Auflagen 300 personalisierte Tickets ausgegeben worden waren, hofft der Verein, die Täter zu identifizieren.

Für Menschen mit dieser Geisteshaltung ist nirgendwo Platz

Auch interessant

Die Wellen, die der Vorfall schlägt, und auch viele Reaktionen in Netz lassen jedoch auch die Hoffnung keimen, dass diese Mauer des Hasses keinen Bestand hat. Sollten die "Fans", die Moukoko androhten, "jeden Knochen zu brechen", tatsächlich glauben, dies als Anhänger des FC Schalke 04 tun zu müssen, müssen sie verstehen: Schalke hat sich in seinen Vereinsstatuten gegen Ausgrenzung, gegen Hass und Rassismus gestellt. In diesem nach eigenen Worten weltoffenen Verein ist kein Platz für Pöbler dieser Art. Das steht in vielen Kommentaren im Netz, deren Autoren sich als Schalker Vereinsmitglied ausgeben.

Dass für Menschen, die Hass und Ausgrenzung offen propagieren, nirgendwo Platz ist, weder auf Sportplätzen noch in Vereinen oder anderen Bereichen der Gesellschaft, ist keine Erkenntnis, die erst der DFB-Kontrollausschuss ans Tageslicht bringen muss. Eine solche Geisteshaltung zu bekämpfen, muss selbstverständlich sein.