Dortmund. Im Rampenlicht stehen bei Vizemeister Borussia Dortmund oft andere – aber Torwart Roman Bürki ist ein Eckpfeiler beim BVB.

Fast im Sekundentakt fliegen die Bälle auf das Tor von Roman Bürki. Und obwohl der Torhüter von Borussia Dortmund alles gibt, obwohl er immer wieder in die Ecken hechtet, muss er immer wieder sehen, wie die Bälle hinter ihm einschlagen, wie der Stürmer jubelnd abdreht.

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Bürki nimmt es bemerkenswert gelassen zur Kenntnis. Denn der Stürmer, der jeden Volleytreffer feiert, als ginge es um Bundesliga-Punkte, ist sein Teamkollege Erling Haaland (20). Es ist ja nur Training, wirklich wichtig wird es erst wieder am Samstag: Dann muss der BVB beim FC Augsburg antreten (15.30 Uhr/Sky) und an die gute Leistung zum Bundesliga-Auftakt gegen Borussia Mönchengladbach (3:0) anknüpfen. „Kein Gegentor – da schlägt das Torwartherz höher. Wir haben sehr wenig zugelassen“, sagt Bürki nach der Trainingseinheit am Donnerstag. „So kann es weitergehen, und genau das muss auch unser Anspruch sein.“

Roman Bürki war ein BVB-Garant für den Sieg gegen Gladbach

Auch mit seiner persönlichen Leistung gegen die Gladbacher konnte der 29-Jährige zufrieden sein. Denn Bürki war einer der Garanten für den 3:0-Sieg. Mit einer akrobatischen Parade gegen Jonas Hofmann rettete der Torwart sein Team beim Zwischenstand von 0:0 und legte damit vielleicht auch den Grundstein für den späteren Erfolg. „Ich fühle mich wirklich gut“, sagt Bürki.

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Und trotzdem standen nach dem Spiel wieder einmal andere im Rampenlicht, die Offensivkünstler Haaland, Jadon Sancho (20), Giovanni Reyna (17) und Jude Bellingham (17). Für Bürki nichts Neues. Auch in seiner fünften Saison beim BVB.

BVB vertraut Roman Bürki

Wirklich im Fokus stand der Torwart bisher eher in den Phasen, in denen es nicht gut lief. Beispielsweise in der Hinrunde der abgelaufenen Saison, in der die Dortmunder zu viele einfache Gegentreffer kassierten. Das setzte dem nach außen so coolen Schweizer zu, weshalb er begann, mit einem Mentaltrainer zusammenzuarbeiten. „So komme ich viel besser mit allem klar, was auf mich zukommt“, erklärt er. Und das trägt Früchte, in den vergangenen Monaten präsentierte sich Bürki als sicherer Rückhalt. Starke 13-mal hielt er in der abgelaufenen Bundesligasaison die Null – nur Manuel Neuer vom FC Bayern schaffte das häufiger. Beim BVB vertraut man dem Torhüter ohnehin, der Verein verlängerte den Vertrag im Juni vorzeitig bis 2023.

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Der Schweizer ist bei der Borussia längst ein Leistungsträger – aber einer, der unter dem Radar fliegt. Wenn von Anführern der Dortmunder Mannschaft gesprochen wird, geht es meist um Marco Reus (31), Mats Hummels (31) oder auch Lukasz Piszczek (35).

Zu Roman Bürki blicken die Talente wie Gio Reyna beim BVB auf

Doch innerhalb der Kabine hat auch Bürkis Wort Gewicht, auch er zählt zu den BVB-Profis, zu denen die vielen hochtalentierten Jungspunde aufschauen. Und das nicht nur, weil er den 17 Jahre alten Reyna gelegentlich zu Hause abholt und mit zum Training nimmt – beide wohnen am Phoenixsee. „Neben dem Platz können die Jungen auf jeden Fall einige Dinge von mir mitnehmen“, ist sich Bürki sicher: „Ich ordne dem Fußball fast alles unter, achte sehr auf mich und ernähre mich gut.“

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Das könnte der Torwart schon bald an einen weiteren Jungprofi weitergeben. Denn es wechselt ein weiteres Top-Talent zur Borussia: der englische U16-Nationalspieler Jamie Bynoe-Gittens. Der 16-jährige Offensivspieler kommt von Manchester City und soll „irgendwann in den Profikader aufrücken“, erklärt Sportdirektor Michael Zorc.

BVB: Jamie Bynoe-Gittens kommt in der U19 zum Einsatz

Anders als Shootingstar Reyna wird Bynoe-Gittens aber nicht auf Bürkis Fahrdienste angewiesen sein. Denn der junge Engländer wird zunächst in der Dortmunder U19 zum Einsatz kommen – und im Jugendhaus direkt neben den Trainingsplätzen wohnen.