Dortmund. Nach dem 5:1-Erfolg über den MSV Duisburg musste sich der BVB beim Vorbereitungsturnier in Duisburg Feyenoord Rotterdam geschlagen geben.

Raphael Guerreiro nahm den Ball auf und drosch ihn mit voller Wucht in Richtung des eigenen Tors. Gerade war der Halbzeitpfiff erklungen und der Portugiese war erkennbar frustriert über den 0:2-Rückstand von Borussia Dortmund gegen den niederländischen Erstligisten Feyenoord Rotterdam.

Guerreiros Laune aber sollte sich nicht mehr wesentlich steigern, nach zweimal 30 Minuten hieß es 1:3 aus Dortmunder Sicht – und es war ein Ergebnis, das absolut zum Verlauf dieses Testspiels passte. Nach dem deutlichen 5:1-Sieg gegen den Drittligisten MSV Duisburg kurz zuvor musste der BVB also im zweiten Spiel beim Cup der Traditionen die erste Niederlage der Saisonvorbereitung hinnehmen – und zeigte vor allem in der Abwehr noch gehörig Luft nach oben.

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Von der ersten Minute an zeigte sich, dass Feyenoord der mit Abstand hochkarätigste Gegner dieser Sommervorbereitung ist. Die Niederländer gingen nicht nur bissig zu Werke, sondern spielten den Ball auch schnell und schnörkellos nach vorne. Wie etwa in der 17. Minute: Die Dortmunder waren weit aufgerückt und verloren den Ball. Lukasz Piszczek, einer der beiden Innenverteidiger, stand in der gegnerischen Hälfte, und sein Partner Emre Can sah sich auf einmal allein zwei Gegenspielern gegenüber. Und die spielten ihre Überzahl locker aus, Mark Diemers legte quer und Nicolai Jörgensen schob ein (17.).

BVB-Stürmer Haaland hängt in der Luft

Dem BVB gelang nach vorne wenig, Stürmer Erling Haaland hing komplett in der Luft. Ein deutlich zu hoher Kopfball Cans war die einzige Torannäherung. Feyenoord machte es deutlich besser: Nach einem Eckball stand plötzlich Eric Botteghin komplett frei, weil sich Haaland und Marius Wolf nicht einig schienen, und köpfte ungestört ein (24.).

Und nach der Pause wurde es nicht besser: Can versuchte sich im Dribbling und verlor den Ball. Zwei Pässe später stand Jörgensen völlig frei im Strafraum und schoss zum 3:0 ein (34.). Favre hatte zur Pause umgebaut, hatte Ansgar Knauff für Tobias Raschl gebracht und Guerreiro von der linken Abwehrseite ins Mittelfeld vorgezogen. Doch die erwünschte Wirkung zeigte das nicht, dem BVB fehlte es in der gegnerischen Hälfte an Tempo und Ideen.

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Ein einziger konstruktiver Angriff gelang: Knauff hob den Ball von rechts nach innen und Axel Witsel vollendete mit einem wuchtigen Volleyschuss zum 1:3 (52.). Feyenoord hatte da schon mehrere gute Gelegenheiten ausgelassen und die Gelegenheit verpasst, das Ergebnis noch deutlicher zu gestalten. Erst jetzt entfachte der BVB etwas mehr Wucht nach vorne, blieb aber zumeist am Strafraum hängen. Nur Guerreiro scheiterte noch einmal an Torhüter Justin Bijlow (57.).

Das Spiel schien dem Ende entgegen zu trudeln – da gab es Elfmeter, weil Diemers Felix Passlack mit dem Arm im Gesicht traf. Haaland trat an – und scheiterte an Bijlow (60.). Und das passte dann recht gut zu diesem durchwachsenen Spiel.

So spielte der BVB:

Bürki - Passlack, Piszczek, Can, Guerreiro - Witsel, Raschl (31. Knauff)- Wolf, Brandt, Pherai - Haaland