Duisburg. Großeinsatz in Duisburg: Vor dem Testspiel gegen den BVB haben Anhänger von Feyenoord Rotterdam randaliert. Es gab mehrere Festnahmen.
Eine Rangelei in der Duisburger Innenstadt hat sich am Samstag zu einem Großeinsatz für die Polizei ausgeweitet: Am Ende wurden laut Polizei rund 60 Randalierer am Opernplatz festgesetzt, neun von ihnen mussten für weitere Ermittlungen noch mit aufs Polizeirevier. Es gab mehrere Verletzte, die Polizei stellte allerhand gefährliche Gegenstände sicher.
Anlässlich des „Cup der Traditionen“, bei dem der MSV Duisburg, Borussia Dortmund und Feyenoord Rotterdam gegeneinander antraten, hatten sich zahlreiche Fußballfans in Duisburg versammelt. Am Nachmittag war zunächst unklar, wie es zu der Randale kam.
Mit einer Rangelei an der Mercatorstraße fing alles an
Am Abend schildert die Polizei den Hergang wie folgt: Ausgangspunkt sei eine kleinere Rangelei mit bis zu fünf Beteiligten an der Ecke Mercatorstraße/Königstraße gewesen. Anhänger von Feyenoord Rotterdam hätten sich eingemischt, der Streit sich zu einer Schlägerei entwickelt, „bei der auch Flaschen geworfen worden sein sollen“. Zwei Männer – sie beide „laut aktuellem Stand keiner Fußballfanszene zugehörig“ – seien dabei verletzt worden. Sie mussten im Krankenhaus behandelt werden, konnten dieses aber wieder verlassen.
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Nach der Schlägerei an der Mercatorstraße seien die Niederländer laut grölend mit den Worten „Rotterdam Hooligans“ durch die Innenstadt gelaufen, berichtet die Polizei weiter. Eine Einsatzhundertschaft rückte an, traf im Innenhafen auf die Gruppe. Dort seien dann Flaschen geflogen, sogar ein Fahrrad. Zwei Polizisten seien dabei leicht verletzt worden. „Die Gewalt ging ganz klar von den Fans aus“, sagte der Einsatzleiter im Gespräch mit unserer Redaktion.
Polizei setzt 60 Feyenoord-Anhänger am Opernplatz fest
Was dann folgte, war eine regelrechte Verfolgungsjagd. Am Opernplatz habe ein Großaufgebot von Polizisten die knapp 60-köpfige Gruppe festsetzen können. Bei dem Einsatz wurde auch ein Hubschrauber eingesetzt. Bei acht der Randalierer seien Drogen sichergestellt worden. Bei weiteren hätten die Beamten „unter anderem einen Baseballschläger, ein Einhandmesser, Mundschützer und Pyrotechnik“ gefunden und sichergestellt. Ein Feyenoord-Anhänger wurde nach einem Kreislaufversagen von einem Rettungswagen abgeholt.
Alle Beteiligten hätten nach Durchsuchung und Feststellung ihrer Personalien Platzverweise für das Stadtgebiet Duisburg erteilt bekommen. „Neun Hauptverdächtige kamen zunächst für weitere Ermittlungsmaßnahmen ins Polizeigewahrsam“, teilte die Polizei mit. Am Abend seien sie entlassen worden.
>>> MSV-SPRECHER: ANREISE DER FANS HAT UNS ÜBERRASCHT
- Dass rund 150 Feyenoord-Fans zu dem Geisterspiel-Turnier angereist waren, hat offenbar die Organisatoren wie auch die Polizei überrascht. „Bei den letzten Sicherheitsbesprechungen war davon nicht die Rede“, so MSV-Sprecher Martin Haltermann am Sonntag.
- Anhänger des MSV und von Borussia Dortmund waren offenbar nicht beteiligt. Auch rund um die Schauinsland-Arena habe es Sicherheitsvorkehrungen gegeben, so Haltermann: „Da war es aber ruhig.“