Dortmund. BVB-Sportdirektor Michael Zorc ist einigermaßen zufrieden mit dem Bundesliga-Spielplan, richtet aber eine klare Forderung an die Nationaltrainer.
Michael Zorc sagt einen Satz, den er immer mal wieder verwendet: "Ich nehme Bundesliga-Spielpläne so wie das Wetter: Ich kann sie nicht ändern." Aus Sicht des Sportdirektors von Borussia Dortmund ergibt es deswegen auch wenig Sinn, sich groß zu ärgern über die Termine für die kommende Saison, die die Deutsche Fußball-Liga am Freitag um 12 Uhr verkündet hat.
Es gibt allerdings auch keinen wirklichen Anlass aus seiner Sicht: "Wir haben dieses viele Highlights recht früh in der Saison, die wir sonst im hinteren Bereich hatten", sagt Zorc über die Tatsache, dass gleich am ersten Spieltag Borussia Mönchengladbach beim BVB gastiert, am fünften Spieltag der Revierrivale Schalke 04 kommt und am siebten Spieltag der Branchenkrösus FC Bayern München.
Alle müssen Kompromisse machen
"Der Spielplan ist recht ausgewogen", urteilt Zorc. "In der vergangenen Saison hatten wir viele Auswärtsspiele nach Champions-League-Spielen, das ist jetzt besser verteilt." Viermal folgt auf eine Champions-League-Partie in Heimspiel, nur zweimal müssen die Dortmunder nach einer Europapokalreise in ein fremdes Stadion. Im Vorjahr hatte das Verhältnis noch 1:5 gelautet und die BVB-Bosse durchaus geärgert.
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Dieses Mal ist die Verteilung der Heim- und Auswärtsspiele etwas ungünstig aus Dortmunder Sicht: Die Gladbacher, Schalker und Bayern gastieren früh in Dortmund, wenn nur wenige oder gar keine Zuschauer ins Stadion dürfen. in der Rückrunde, wenn der BVB in diesen wichtigen Partien auswärts antreten muss, könnte die Kulisse schon größer und lauter sein. Darüber aber mag sich Zorc nicht ärgern: "Wir müssen in so einer Sondersituation alle Abstriche und Kompromisse machen", sagt er. "Es gibt nicht die Lösung, bei der alle Hurra schreien."
Zorcs Forderung an die Verbände
Das gilt insbesondere auch für das dicht gedrängte Programm, das wegen der Corona-Pandemie und dem dadurch verursachten späten Saisonstart nötig ist: Zwischen dem ersten und dem zweiten Saisonspiel gibt es eine Woche Pause, ansonsten erwarten die BVB-Profis permanent englische Wochen - unterbrochen nur von den Länderspielpausen.
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"Die enge Taktung ist eine Herausforderung für alle Beteiligten, insbesondere für die Nationalspieler, die auch noch in den Pausen ihre Länderspiele haben", sagt der BVB-Sportdirektor. "Da muss seitens der Verbände und der Nationaltrainer das Wort Belastungssteuerung eine besondere Bedeutung haben." Ansonsten wisse man, "dass das aufgrund des späteren Saisonstarts eine besondere Herausforderung ist, weil wir ab Oktober permanent im Dreitagesrhythmus sind".