Dortmund. BVB-Zugang Thomas Meinier glaubt, dass schon in dieser Saison ein Titel möglich ist. Der Belgier stellt bei seiner Vorstellung eine Sache klar.
Thomas Meunier sagt, was man eben so sagt nach den ersten Tagen am neuen Arbeitsplatz: „Es war bislang richtig gut, auf dem Platz und daneben“, meint der neue Rechtsverteidiger von Borussia Dortmund, als er sich erstmals in Dortmund den Journalisten präsentiert. „Alle Spieler und alle drumherum sind sehr nett zu mir. Es ist immer positiv, wir haben eine richtig gute Gruppe.“
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Die üblichen Phrasen eines Neuzugangs – bei Meunier allerdings kann man unterstellen, dass er das nicht nur sagt, weil es die Leute gerne hören. Der Belgier ist nicht bekannt als einer, der um den heißen Brei herumredet, der Angst hat zu sagen, was er denkt. In der Frühphase seiner Karriere stand er noch morgens um fünf Uhr auf, um Briefe auszutragen – das mag dazu beigetragen haben, dass Meunier weniger angepasst, weniger stromlinienförmig ist als manch anderer Profi. Dass er sich durchaus traut, für seine Meinung einzutreten, und zwar öffentlich.
Auseinandersetzung mit Leonardo
Nach seinem ablösefreien Wechsel von Paris Saint-Germain zum BVB lieferte er sich eine deftige öffentliche Auseinandersetzung mit PSG-Sportdirektor Leonardo: Der hatte gesagt, Meunier habe seinen Vertrag nicht bis zum Ende des Champions-League-Finalturniers verlängern wollen – und der 28-Jährige hatte sich mit deutlichen Worten zur Wehr gesetzt.
Viele Profis lassen in einem solchen Fall lieber den Berater sprechen, Meunier nicht. „Ich mag ehrliche Leute“, begründet Meunier. „Ich wollte die Dinge klarstellen. Paris ist in Frankreich so mächtig, dass sich auch die Medien nicht immer trauen, schlecht über den Klub schreiben. Wenn man sich da nicht verteidigt, wird es auch nicht richtig geschrieben.“
Karriere-Beginn als Mittelstürmer
Klare Vorstellungen hat Meunier auch über seine Rolle in Dortmund: Ob er in einer Dreier- oder Viererkette spielt, ist ihm zwar nicht so wichtig, die Hauptsache: „Ich möchte offensiven Fußball spielen.“ Ursprünglich nämlich war der Belgier einmal Mittelstürmer, wurde erst nach und nach immer weiter nach hinten geschoben auf dem Feld – ähnlich wie es schon sein Kollege Lukasz Piszczek erlebte, der zuletzt als rechter Innenverteidiger in der Dreierkette auflief.
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Das allerdings kommt für Meunier eher nicht in Frage: „Das wäre nicht gut fürs Team, wenn ich hinten spiele, ich will immer nach vorne“, sagt er. „Das gäbe ständig ein Loch und alle anderen müssten mich immer absichern. Ich bleibe ein offensiver Spieler. Ich kann natürlich verteidigen, aber Innenverteidiger ist nichts für mich momentan. Ich habe immer noch die Power und den Willen, anzugreifen.“
Hakimi spielt künftig für Inter Mailand
Ganz lässt sich die Herkunft als Stürmer eben nicht verleugnen, obwohl Meunier deutlich defensivstärker ist als sein Vorgänger Achraf Hakimi, der zu Inter Mailand gewechselt ist. Das würde dem BVB auch einige taktische Varianten mehr ermöglichen – etwa die Rückkehr zur von Trainer Lucien Favre eigentlich favorisierten Viererkette.
Dennoch: Meunier ist ein offensiver Mensch, auch neben dem Platz. „Überall wo ich war, hatte ich Ambitionen“, sagt er. Mit dem FC Brügge habe ich den Pokal und die Meisterschaft geholt, mit Paris auch. Nach Dortmund bin ich gekommen, weil ich weiß, dass wir hier auch den Pokal und die Meisterschaft holen können.“ Es ist eine forsche Aussage, die Meunier später noch unterstreicht: „Mit der Qualität in der Mannschaft können wir schon dieses Jahr etwas gewinnen. Das ist mein Ziel, auch wenn man es nicht immer vorhersagen kann. Aber wir haben alles in der Hand.“