Dortmund. Zum BVB-Auftakt präsentieren sich einige neue und lange vermisste Gesichter – und ein paar Profis, die in Dortmund keine große Zukunft haben.
Um 8.14 Uhr fuhr der Kapitän vor: Marco Reus kam in einem schwarzen Sportwagen zum Trainingsgelände von Borussia Dortmund im Stadtteil Brackel. Für den 31-Jährigen stand wie für den Rest der Mannschaft am Donnerstag der Corona-Test auf dem Programm. Erst wenn die Spieler zwei negative Tests vorweisen können, dürfen sie ins Mannschaftstraining einsteigen, die nächste Testrunde erfolgt am Samstag.
Dass Reus dabei ist, wenn es am Montag erstmals gemeinsam auf den Platz geht, ist allerdings nach wie vor höchst fraglich: Im Februar hatte er sich eine Sehnenverletzung im Adduktorenbereich zugezogen, seitdem fällt der Offensivspieler aus. Immer wieder plagten ihn Schmerzen an der betroffenen Stelle, gerade bei Schüssen und anderen abrupten Bewegungen. Im Urlaub auf Ibiza arbeite Reus gemeinsam mit Physio Thomas Zetzschmann am Comeback – doch wann dieses erfolgen kann, ist noch unklar. In den nächsten Tagen sollen die anstehenden leistungsdiagnostischen Tests ein genaueres Bild ermöglichen.
Lange vor Reus waren andere Akteure vorgefahren, die zuletzt für ähnlich viel Gesprächsbedarf gesorgt hatten: Youssoufa Moukoko etwa, der hochbegabte 15-jährige Stürmer, der seit drei Wochen mit der U19 trainiert und nun bei den Profis vorspielen darf. Im November wird er 16, dann wären auch Bundesliga-Einsätze möglich – und bis dahin will sich BVB-Trainer Lucien Favre ein genaues Bild von dem Stürmer machen, der in den Jugendligen sämtliche Torrekorde pulverisiert hat. In Flügekstürmer Ansgar Knauff (18) darf sich auch ein zweiter U19-Akteur in den kommenden Tagen bei den Profis zeigen.
BVB-Zugang Meunier darf bereits trainieren
Auch Jude Bellingham fuhr früh vor. Obwohl der 17-jährige Neuzugang erst vor gut einer Woche sein letztes Spiel für den englischen Zweitligisten Birmingham City bestritten hatte, nimmt er nun schon die Arbeit in Dortmund auf. Von dem 24 Millionen teuren Neuzugang erhofft man sich beim BVB einiges, er ist trotz seines jungen Alters direkt für die Profis eingeplant und soll im zentralen Mittelfeld den kreativen Part geben. Der zweite Neuzugang, Thomas Meunier, hatte in den vergangenen Tagen bereits zwei negative Corona-Tests vorweisen können und konnte daher bereits individuell trainieren.
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Es waren alle derzeit verfügbaren Spieler des Kaders, die am Donnerstag in Dortmund antraten, auch die bisher verliehenen Marius Wolf und Felix Passlack, die der BVB gerne noch abgeben würde. Gerade bei Wolf stehen die Chancen gut, neben seinem bisherigen Leihklub Hertha BSC interessiert sich auch die AS Monaco für ihn – dort ist seit kurzem sein einstiger Förderer Niko Kovac Trainer.
Es fehlte nur der verletzte Marcel Schmelzer sowie Sergio Gomez und Dzenis Burnic. Gomez ist noch an den spanischen Zweitligisten SD Huesca verliehen, Burnic steht unmittelbar vor einem Abgang – das Ziel allerdings ist noch nicht bekannt.