Dortmund. BVB-Boss Watzke hofft, dass ab September wieder vor Zuschauern gespielt werden kann: Das Thema Dauerkarten bleibt eine große Herausforderung.

Trotz Corona-Pandemie hat die Deutsche Fußball-Liga die aktuelle Saison ohne große Zwischenfälle über die Bühne gebracht, das strenge Gesundheits- und Hygienekonzept ist aufgegangen. Und kaum ist die eine Spielzeit beendet, wird schon die nächste geplant. Ein Kernthema dabei: Die Rückkehr der Zuschauer in die Stadien.

Klubs hoffen auf Zuschauereinnahmen

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Möglichst zum Saisonstart, der für Mitte September angepeilt ist, hätten die deutschen Profiklubs gerne wieder Zuschauer in ihren Stadien – allein schon aus ökonomischen Gründen. Denn mit jedem Spieltag ohne Zuschauer fehlen gewaltige Einnahmen, bis zu vier Millionen Euro pro Spieltag sind es etwa bei Borussia Dortmund.

Fußballklubs arbeiten an Hygienekonzept

Daher laufen die Arbeiten an einem entsprechenden Konzept auf Hochtouren. „Das ist fast fertig und kann bald an die zuständigen Stellen verschickt werden, damit wir dann in eine Diskussion eintreten können“, sagt BVB-Boss Hans-Joachim Watzke. Die wesentlichen Fragen, die dabei zu klären sind: Wieviel Mindestabstand ist einzuhalten? Sind Masken zu tragen? Wie können Anreise und Einlass geregelt werden?

Watzke rechnet mit regional unterschiedlichen Regeln

Watzke geht nicht davon aus, dass es eine bundesweit einheitliche, pauschale Regelung geben wird, die etwa eine bestimmte Zuschaueranzahl pro Quadratmeter zulässt. Er rechnet stattdessen mit einem „atmenden Rahmen“. Soll heißen: Die konkrete Zahl legen die lokalen Behörden fest, denn jedes Stadion ist anders, auch in Sachen Umgebung, und auch das Infektionsgeschehen ist völlig unterschiedlich.

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Der BVB-Boss ist zuversichtlich, dass es schon bald eine Rückkehr der Zuschauer geben kann: „Wenn es in den nächsten Monaten keinen Schub beim Infektionsgeschehen gibt, dann sehe ich eine gute Chance, dass wir ab September wieder einen kleinen Teil der Zuschauer in den Stadien haben werden“, sagt er. „Das wäre als erster Schritt schon einmal großartig.“

Dauerkartenverkauf bleibt vorerst ausgesetzt

Klar ist: Ausverkaufte Stadien wird es lange nicht geben, die Maximalzahl liegt laut Watzke „irgendwo zwischen Null und der Hälfte der Kapazität“: In Dortmund wären dies rund 40.000 Zuschauer – was deutlich unter den 55.000 Dauerkarten liegt, die man jede Saison verkauft. Deswegen ist der Dauerkartenverkauf derzeit ausgesetzt und wird erst beginnen, wenn Klarheit über das weitere Vorgehen herrscht – und damit aller Voraussicht nach frühestens im August.

„Die Dauerkarten ruhen derzeit, wir ziehen auch das Geld nicht ein“, erklärt Marketing-Geschäftsführer Carsten Cramer. „Das ist erst wieder möglich, wenn alle Zuschauer ins Stadion dürfen. Aber natürlich sind die Dauerkarten-Inhaber auch unsere ersten Ansprechpartner, wenn es darum geht, das reduzierte Kontingent zu vergeben.“

Wie das funktioniert, soll im Dialog mit den Fans geklärt werden. Möglich wären Bewerbungen, ein Aufteilen in unterschiedliche Gruppen, die je einen Teil der Spiele sehen, oder eine Verlosung der Plätze. Ganz wichtig: Die gefundene Lösung muss maximal flexibel sein und auch berücksichtigen, dass die Zahl der Zuschauer wieder reduziert wird – dann nämlich, wenn die Infektionszahlen steigen und die Politik die Auflagen verschärft.