Dortmund. BVB-Leihgabe Jeremy Toljan bleibt beim Serie-A-Klub US Sassuolo, das bestätigte der BVB. Allerdings fließt die vereinbarte Ablöse nicht sofort.
Für Borussia Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc steht in dieser Sommerpause vor allem eine Aufgabe auf dem Pflichtenzettel: Er muss die die vielen Leihspieler, die von anderen Klubs zurückkehren, von der Gehaltsliste bekommen – denn der BVB plant mit keinem von ihnen. Dabei ist er nun einen kleinen Schritt vorangekommen, denn für Rechtsverteidiger Jeremy Toljan hat sich ein Abnehmer gefunden.
Der 25-jährige wird erst einmal bei seinem aktuellen Leihverein US Sassuolo bleiben, einen entsprechenden bericht dieser Redaktion bestätigte der BVB am Montagabend. Der Leihvertrag wird verlängert und aus der bisherigen Kaufoption soll eine Kaufverpflichtung werden: Macht Toljan eine bestimmte Anzahl an Spielen, wird er fest verpflichtet und die Italiener zahlen nach Informationen dieser Redaktion rund fünf Millionen Euro. Toljans Vertrag beim BVB wäre noch bis 2022 gelaufen.
Toljan war 2017 als amtierender U21-Europameister nach Dortmund gekommen, hatte sich aber nicht nachhaltig durchsetzen können. Allzu oft standen ihm Verletzungen im Weg, zudem präsentierte er sich offensiv zwar stark, defensiv aber allzu fehleranfällig. Im Januar 2019 wechselte er zunächst auf Leihbasis zu Celtic Glasgow, Im Sommer dann zu Sassuolo. Dort entwickelte er sich zum Leistungsträger, bestritt 24 von 28 möglichen Spielen.
Auch Toprak könnte bald verkauft werden
Auch interessant
Wegen der Corona-bedingten Einnahmeverluste wollte Sassuolo die Kaufoption nicht ziehen, nun aber fanden beide Klubs einen Kompromiss, mit dem sie gut leben können. Dortmund kann zwar nicht sofort eine Ablöse einnehmen, spart aber Gehaltskosten – und allein das ist eine gute Nachricht angesichts eines erwarteten Verlusts von 45 Millionen Euro im aktuellen Geschäftsjahr.
Und möglicherweise kann der BVB bald einen weiteren Profi veräußern: Sollte Werder Bremen in der Relegation gegen den FC Heidenheim den Klassenerhalt schaffen, greift eine Kaufverpflichtung für Innenverteidiger Ömer Toprak von knapp sieben Millionen Euro. Andernfalls liefe der Vertrag des 30-Jährigen in Dortmund noch für ein Jahr. Ansonsten hat der BVB noch André Schürrle (zuletzt Spartak Moskau), Marius Wolf (Hertha BSC), Felix Passlack (Fortuna Sittard), Sergio Gomez (SD Huesca) und Dzenis Burnic (Dynamo Dresden) verliehen. Eine wirkliche Zukunft in Dortmund hat keiner von ihnen.