Der FC Bayern wird in Kürze zum achten Mal in Serie Meister werden. Der BVB hat alles versucht. Aber er ist und bleibt im Nachteil. Ein Kommentar

Der Fußballer Jadon Sancho hat in seinen jungen Jahren für Borussia Dortmund schon herausragende Leistungen gebracht. Dass ihn BVB-Fans eines Tages aus Dankbarkeit in eine Legenden­elf wählen werden, ist aber eher nicht zu erwarten. Denn für Sancho, den 20-jährigen englischen Nationalspieler, ist sein Engagement bei der Borussia keine Herzensangelegenheit, das hat er nun auch schon mehrmals bewiesen. Dortmund ist für ihn ein Sprungbrett. Ein ideales immerhin. Aber eben auch nicht mehr als das.

Wie zuvor bereits die fußballerisch übermäßig begabten Pierre-Emerick Aubameyang, Henrikh Mkhitaryan und Ousmane Dembele interpretiert er den BVB als Durchgangsstation auf dem Weg zu noch mehr Ruhm und noch mehr Reichtum bei einem der internationalen Giganten der Branche. Zu denen auch der FC Bayern zählt, an den der BVB Robert Lewandowski sowie die mittlerweile zurückgekehrten Mats Hummels und Mario Götze verlor.

BVB hat ein top funktionierendes Scouting-System

Dass es Borussia Dortmund trotz solcher Verluste über die Jahre hinweg immer wieder gelungen ist, attraktive Teams zu stellen, ist Beleg für ein hervorragendes Management und ein top funktionierendes Scouting-System in diesem Verein. Doch das Dilemma, das Aufgebot immer wieder auf hohem Niveau auffrischen zu müssen, erklärt den entscheidenden Unterschied zum FC Bayern. Der kann selbst entscheiden, wann er einen Spieler abgeben möchte. Wer aus München flüchtet, hat es meistens nicht geschafft, sich dort durchzusetzen. Einer wie Toni Kroos zählt zu den wenigen Ausnahmen.

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Auch Haaland wird Dortmund mittelfristig verlassen

Bayern München hat sich im Laufe der Jahre eine Ausnahmestellung erarbeitet und wird in Kürze wieder Deutscher Meister werden, zum achten Mal nacheinander. Dass der BVB diesem übermächtigen Rivalen überhaupt die Stirn bietet, ist schon aller Ehren wert. Aber während die Dortmunder vielleicht schon bald Jadon Sancho und gewiss mittelfristig auch Erling Haaland verlieren werden, schnappen sich die Bayern Leroy Sané. Es dürfte also auch schwer werden, ihnen Titel Nummer neun in Serie streitig zu machen.