Dortmund. Die BVB-Profis verzichten wegen der Corona-Krise auf Teile ihres Gehalts. Laut Marco Reus geht es dabei nicht nur darum, dem Klub zu helfen.

Schon am Dienstag haben sich die Profis von Borussia Dortmund bereit erklärt, auf Gehalt zu verzichten. Genaue Zahlen kommunizierte der Klub nicht, nur dass dadurch eine zweistellige Millionensumme eingespart werden könne. Nach Informationen dieser Redaktion haben sich die BVB-Spieler auf ein Stufenmodell eingelassen: Wird die wegen der Corona-Epidemie unterbrochene Saison mit Geisterspielen zu Ende gebracht, verzichten sie auf zehn Prozent ihres Gehalts. Sollte sie ganz abgebrochen werden, bekommen die Spieler 20 Prozent weniger ausgezahlt.

Nun hat sich Borussia Dortmunds Kapitän Marco Reus dazu geäußert: „Dass dieses Thema irgendwann kommen wird, war uns allen klar, weil sich die Vereine über einen gewissen Zeitpunkt sonst nicht mehr halten können“, sagt er. „Für uns ist es normal.“ Dabei dachte man auch an die Klubangestellten, deren Einkommen deutlich niedriger liegt. „Wir wollen einerseits dem Verein helfen“, erklärt Reus. „Und wir haben 850 Mitarbeiter bei Borussia Dortmund. Die gilt es zu bezahlen, damit sie sich keine großen Sorgen machen müssen.“

Auch deswegen gingen die Gespräche zwischen Spielern und Klubführung recht schnell und geräuschlos über die Bühne: „Es gab einen großen Austausch, innerhalb der Mannschaft und mit den Verantwortlichen“, sagt der BVB-Kapitän. „Und dann stand das am Ende fest und damit ist auch jeder einverstanden.“

Nicht nur die Spieler verzichten auf Geld

Nicht nur die Spieler, auch die leitenden Angestellten des Klubs verzichten aktuell auf Teile ihres Einkommens. Dazu gehören Trainer Lucien Favre, Sportdirektor Michael Zorc, Lizenzspielerchef Sebastian Kehl und die Geschäftsführung um Hans-Joachim Watzke – der sich während der Krise sogar 30 Prozent weniger auszahlen lässt.

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Von Hans-Günter Klemm und Sebastian Weßling

Weil wegen der Corona-Pandemie derzeit nicht gespielt werden kann, fehlen den Profiklubs Millionen-Einnahmen durch Eintritts- und Fernsehgelder. Sollte die Saison komplett abgebrochen werden, drohen Mindereinnahmen von über 750 Millionen Euro. Auch deswegen bemühen sich alle Klubs um Sparmaßnahmen. Kurzarbeit ist aber beim BVB laut Marketing-Geschäftsführer Carsten Cramer kein Thema. (fs)