Mönchengladbach. Das Bundesliga-Topspiel zwischen Gladbach und dem BVB wurde trotz der Corona-Unsicherheit nicht abgesagt. So gehen die Fans damit um.
Das Bundesliga-Topspiel zwischen Gladbach und dem BVB am Samstag (18.30 Uhr/Sky) birgt Brisanz. Zum besteht die Sorge, dass es weitere Fan-Eskalationen geben könne. Zum anderen begleitet die Angst vor der Ausbreitung des Coronavirus die Partie.
Dass das mit Spannung erwartete Duell zwischen den beiden Champions-League-Anwärtern stattfinden kann, hatten die Behörden nach längerem Meinungsaustausch mit allen Beteiligten entschieden. Obwohl der vom Ausbruch am stärksten betroffene Kreis Heinsberg keine zehn Kilometer vom Borussia-Park entfernt liegt.
Der Heinsberger Landrat Stefan Pusch hatte sich am Freitagmorgen in einer Videobotschaft verwundert über die Entscheidung in der Nachbarstadt geäußert, die Partie auszutragen. Während im Kreis Heinsberg noch bis mindestens zum Ende der kommenden Woche alle Schule und Kitas geschlossen bleiben müssen, finde wenige Kilometer diese Großveranstaltung statt.
Gladbach hat für das BVB-Spiel besondere Maßnahmen ergriffen
Der Verein hatte den vielen Fans aus dem Kreis Heinsberg das Angebot unterbreitet, ihre Karte bei einer Erstattung des Eintrittspreises zurückzugeben. Sie dürften zudem kostenfrei in Zukunft ein Europapokal-Spiel der Borussia besuchen. Viele Anhänger aus Heinsberg gaben ihre Tickets bereits zurück.
Der Verein hat aufgrund der Ansteckungsgefahr besondere Maßnahmen ergriffen und für das Topspiel weitere Desinfektions-Spender im Stadion installiert. Die Reinigungskräfte werden zudem angehalten, regelmäßig Oberflächen zu säubern.
Das sagen Gladbach-Fans vor dem BVB-Spiel
Die Gladbach-Fans Henry Tittelwitz und Kathrin Tittelwitz reisten am Samstag aus ihrer Heimstadt Berlin zum Topspiel an. „Wir haben uns gerade noch die Hände gewaschen und werden das gleich auch noch einmal tun“, sagte Kathrin Tittelwitz. Ihr Ehemann ergänzte: „Wir würden bei einem Gladbacher Sieg sicherlich nicht mit dem Nebenmann einschlagen, wie wir es sonst machen.“ Borussia-Anhänger Andreas Ruhnau aus Issum in Kreis Kleve machte sich „keine Sorgen“ bei dem Stadionbesuch, wie er versicherte. „Ich will mich nicht zuhause einmauern“, sagte er. „Und ich habe auch noch keine Hamsterkäufe getätigt.“