Bremen. Nuri Sahin, Ömer Toprak und Leonardo Bittencourt zittern mit Werder Bremen um den Klassenerhalt. Morgen treffen sie auf ihren Ex-Klub BVB.

„Ich bin ganz ehrlich. Ich wäre nicht gekommen, wenn das Ziel nur gehießen hätte, gegen den Abstieg zu spielen“, verriet Nuri Sahin (31) kurz nach seinem Wechsel zu Werder Bremen im September 2018. Einen Tag vor dem Aufeinandertreffen am Samstag gegen seinen Ex-Verein (Samstag, 15:30, Sky) dümpelt der türkische Nationalspieler allerdings im Tabellenkeller rum. Die Zahlen sprechen gegen Sahin und gegen Ömer Toprak. Nur Leonardo Bittencourt kommt gut weg.

Werder Bremen hat nur vier Spiele gewonnen

Bremen-Trainer Florian Kohfeldt wollte Spieler, für die es nicht ungewöhnlich sei, zwei Spiele in Folge zu gewinnen. Sahin meinte: „Es ist auch nicht ungewöhnlich, drei Spiele am Stück zu gewinnen“. Offenbar hatte der langjährige Dortmunder Profi zu viel versprochen. In der laufenden Bundesliga- Saison hat Werder nur zwei Spiele in Folge gewannen. Überhaupt hat der Weser-Klub nur vier Mal drei Punkte geholt. Auch die Ex-BVB-Spieler konnten an der mickrigen Punkte-Ausbeute nicht viel rütteln.

Spielernote 5,5 nach Auftritt gegen Mainz

Es fing gut an für Sahin in der laufenden Saison. Drei Torvorlagen in den ersten vier Spielen konnte er beisteuern. Danach kam nicht mehr viel vom türkischen Nationalspieler, den die Dortmund-Fans als charakterlich starken Spieler schätzen gelernt haben. Die traurige Wahrheit: Seit seinem Wechsel an die Weser hat sich sein Marktwert, der aktuell bei 2.5 Millionen Euro liegt, fast halbiert. Zum einen kann er die Leistungen früherer Tage nicht mehr abrufen, zum anderen steckt Sahin mit Werder tief in der Krise. Das liegt auch am Ex-Dortmunder, der vor allem mit seinen Tempo-Defiziten negativ auffällt.

Sein Tiefpunkt in der laufenden Saison war beim Bundesligaspiel gegen Mainz 05, bei dem er schon nach der 27. Minuten ausgewechselt wurde. Von transfermarkt.de erhielt er dafür die Note 5,5.

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Vor dem Duell gegen seinen Ex-Verein kann man ihm nur wünschen, dass er einen Startelf-Einsatz bekommt, um den Bremer-Fans endlich beweisen zu können, dass er seiner Mannschaft im Abstieg helfen kann.

Nicht der einzige Ex-Borusse bei Werder

Ömer Toprak, der Anfang der laufenden Saison vom BVB an die Weser ausgeliehen wurde, hat mit großem Verletzungspech zu kämpfen. Seit Saisonbeginn hat er 13 Spiele verletzt verpasst – erst warf ihn ein Muskelfaserriss aus der Bahn, kurz darauf zog er sich eine Sehnenentzündung zu.

Beweisen konnte er sich bei seinem neuen Verein deswegen noch nicht. Im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Ex-Klub BVB wechselte Trainer Florian Kohfeldt ihn erst in der 95. Minute ein. Für Toprak, der seine beste Zeit in Leverkusen erlebt, ist das äußerst unbefriedigend.

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Leonardo Bittencourt: Lichtblick für Werder

Während Sahin und Toprak ihr Glück an der Weser noch nicht gefunden haben, konnte Ex-Borusse Leonardo Bittencourt in 18 von 22 Spielen mit zwei Toren zumindest andeuten, was in ihm steckt.

Im Hinrunden-Spiel bei Borussia Mönchengladbach war sein Treffer kurz vor Abpfiff nur ein Tropfen auf den heißen Stein (1:3), sein entscheidendes Tor zum 2:1 gegen den Vfl Wolfsburg (3:2) sorgte allerdings für den Sieg. Wenn er will, kann er und er weiß auch, wie man Tore schießt. Im DFB-Pokal konnte er das mit einem Traumtor beweisen, als er den Ball aus gut 20 Metern in den linken Winkel hämmerte. So hatte er maßgeblichen Anteil am Ausscheiden seines Ex-Vereins.

Wenn er das am Samstag wiederholen kann, könnten die Bremer gegen den BVB erneut für eine Überraschung sorgen.