Dortmund. Nach der 1:2-Niederlage beim BVB muss sich Paris-Trainer Thomas Tuchel kritische Fragen anhören – und verteidigt sich vehement.

Es waren bemerkenswert kritische Fragen, denen sich Thomas Tuchel ausgesetzt sah, nachdem er mit Paris Saint-Germain 1:2 (0:0) bei Borussia Dortmund verloren hatte. Warum er denn das System gewechselt habe von einer Vierer- auf eine Dreierkette in der Abwehr, warum er so vorsichtig habe spielen lassen, wollten die mitgereisten französischen Journalisten wissen.

Doch Tuchel war sich keiner Schuld bewusst: „Dieses System, diese Struktur gibt uns kurze Wege zum Verteidigen“, sagte er. „Zudem können wir mit drei Innenverteidigern und zwei zentralen Mittelfeldspielern gut aufbauen und das Spiel beschleunigen.“ Zudem wollte Tuchel die gefährlichen Dortmunder Außenspieler Achraf Hakimi und Raphael Guerreiro neutralisieren.

Plan von PSG-Trainer Tuchel ging beim BVB nicht auf

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Allerdings ging der Plan nicht auf, die hochkarätige Pariser Offensive konnte sich zu lange nicht in Szene setzen – und hinten fielen zwei Gegentore. Und Niederlagen werden in Paris grundsätzlich nicht akzeptiert – schon gar nicht, wenn der Traum vom Champions-League-Sieg wieder einmal im Achtelfinale zu platzen droht.

Entsprechend scharf waren die Fragen an den Trainer formuliert. „Ich weiß, dass nach Niederlage sagen kann, das war ein Fehler. Aber ich muss die Entscheidungen im Vorhinein treffen“, verteidigte sich Tuchel. „Das ist ja der Unterschied: Der Trainer muss vorher entscheiden, die Experten und Journalisten können es später bewerten.“

Tuchel über Pariser Spieler: "Zu viel Angst vor Fehlern"

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Der frühere BVB-Trainer räumte an alter Wirkungsstätte zwar ein: „Wir hätten besser spielen können.“ Aber: „Das war keine Frage der Struktur, sondern der Spielweise.“ Das System sei ja kein ganz neues, man habe es ind er Liga schon getestet. Seinen Spielern aber habe in der Umsetzung Selbstvertrauen gefehlt, meinte Tuchel – ohne erklären zu können, woran das lag.

„Wir haben mit zu viel Angst vor Fehlern gespielt“, monierte der 46-Jährige. „Aber wenn du zu viel an Fehler denkst, passieren Fehler. Wir haben unser Selbstvertrauen verloren mit den zu einfachen, unnötigen Ballverlusten.“

Körperliche Probleme der PSG-Spieler beim BVB

Und dann seien da ja die körperlichen Probleme gewesen: Deutlich mehr Spiele habe seine Mannschaft schon seit Januar gemacht, zudem habe Schlüsselspielern wie Neymar nach längerer Verletzungspause der Rhythmus im Spiel bei Borussia Dortmund gefehlt. „Aber es ist nicht der Moment, das Vertrauen in diese Mannschaft zu verlieren“, meinte Tuchel. „Nach dem Rückspiel können wir uns darüber unterhalten. Wenn wir das gewinnen, sind wir weiter. Und ich glaube, dass wir das können.“