Der BVB trifft an diesem Dienstag auf Paris. Ein Achtelfinal-K.o. gegen seinen Ex-Klub wäre für PSG-Trainer Tuchel verheerend. Ein Kommentar.

Thomas Tuchel – der Name löst in Dortmund noch immer reflexhaft einen unangenehmen Reiz aus. Tuchel ist der Trainer, der im Jahr 2015 nach der berauschenden Ära Jürgen Klopp einen reibungslosen Übergang garantieren sollte. Sportlich sah zunächst vieles auch unter dem Neuen wirklich gut aus. Menschlich aber fanden der Trainer und die Klubführung nicht zueinander. Nach der Trennung ging man sich bis heute bewusst aus dem Weg.

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Zum Zerwürfnis kam es 2017 nach dem Bombenattentat auf die Mannschaft. Der DFB-Pokalsieg in derselben Saison konnte die Risse nicht mehr kitten. Denn auch die Spieler hatte Tuchel nicht mehr geschlossen hinter sich.

Es geht nicht um Genugtuung, es geht um Größeres

Es ist nicht die Zeit, um schmutzige Wäsche zu waschen, die Dortmunder Verantwortlichen haben schon recht: Der Gegner des BVB an diesem Dienstag heißt nicht Thomas Tuchel, der Gegner heißt Paris Saint-Germain. Es geht für beide Seiten nicht um Genugtuung, sondern um Größeres.

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Der BVB will und kann beweisen, dass er im Konzert der Großen mitzuspielen versteht – so lange wie möglich. Für PSG wäre ein Achtelfinal-Erfolg aber noch längst nicht genug: Die Eigentümer aus Katar haben die vielen Millionen seit Jahren nicht in den Verein gepumpt, um regelmäßig französischer Meister zu werden und Marseille oder Lyon zu distanzieren. Der Champions-League-Titel ist das Ziel, ein K.o. im Achtelfinale wäre eine Schmach.

Scheitert Paris, gilt auch Tuchel als gescheitert

Und so kommt eine Menge Brisanz in die beiden Begegnungen mit Borussia Dortmund. Ausgerechnet gegen seinen früheren Verein steht für Thomas Tuchel alles auf dem Spiel. Scheitert sein Team, gilt auch er als gescheitert. Kaum anzunehmen, dass ihm dann in Paris noch langfristig Geduld gewährt wird. Ob er künftig zu einem der ganz großen Trainer im internationalen Geschäft aufsteigt, wird von dieser Mission abhängen. Auf der Ebene eines Jürgen Klopp ist Thomas Tuchel nämlich noch nicht angekommen.