Essen. 46 Millionen Euro für jeden Verein, 106 Millionen für den Sieger. Die neue Klub-WM gefährdet die neue Spannung in der Bundesliga. Ein Kommentar

Im Sommer 2021 wird bei der Klub-WM die beste Vereinsmannschaft der Welt gesucht. Dieses Vorhaben ist durchaus nachvollziehbar und hat Tradition. Der BVB sicherte sich diesen inoffiziellen Titel 1997 durch einen Sieg gegen das brasilianische Top-Team von Cruzeiro Belo Horizonte. 500.000 Mark erhielt Dortmund damals. Nicht viel für einen Profifußballklub. Die Fans störte es nicht. Was zählte, war einzig und allein die sportliche Leistung.

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Bei der reformierten Klub-WM in China soll der Sieger mit unfassbaren 106 Millionen Euro belohnt werden. Die Antrittsprämie in Höhe von 46 Millionen Euro und weitere Erlöse könnten den Gewinn auf knapp 200 Millionen anwachsen lassen. Klar, dass die Bayern-Bosse das neue Fifa-Projekt als „wunderbar“ empfinden. Denn für diese astronomischen Summen wird in der Sommerpause ein aufgeblähtes Turnier mit 24 Vereinen in Kauf genommen. Bayern-Fans dürfen sich über Kracher zur Frühstückszeit gegen Al-Sadd Sports Club oder Sydney FC freuen.

Fifa hält mit Klub-WM ihre Sponsoren bei Laune

Die Absichten sind längst kein Geheimnis mehr. Es geht darum, die Reichen noch reicher zu machen. Und natürlich darum, die Sponsoren der Fifa bei Laune zu halten. Ein Zufall ist es nicht, dass einige Hauptsponsoren des Weltverbandes ihren Hauptsitz in China haben. In einem Land ohne Fußballtradition. Aber dieser Aspekt hat beim Geschacher der Fifa in den letzten Jahren ohnehin keine Rolle gespielt.

Die Folgen der Klub-WM für den deutschen Fußball sind absehbar. Auch die Bundesliga wird Schaden nehmen. Denn: Sollte sich der FC Bayern als einziger deutscher Verein qualifizieren und mit weiteren Fifa-Millionen vollgepumpt werden, vergrößert das nur die Dominanz des Serienmeisters. Dabei hatte die aktuelle Bundesliga-Saison die Hoffnung der Fans genährt, dass künftig Spannung aufkommen könnte. Doch bei diesen Summen werden auch der BVB und der Emporkömmling RB Leipzig kaum mithalten können.