Marbella. . BVB-Trainer Lucien Favre hat viel zu verbessern. Das zeigte das Testspiel gegen den FSV Mainz 05, das die Dortmunder 0:2 verloren.
Aus irgendeinem Grund hatte der Sprecher gewaltig den Überblick verloren: „Spielstand 1:1“, knarzte es in der Halbzeitpause des Testspiels zwischen Borussia Dortmund und Mainz 05 aus den Lautsprechern am Marbella Football Center. Das Problem: Der BVB lag zu diesem Zeitpunkt 0:1 zurück, weil er gerade in der Defensive oft ähnlich verwirrt wirkte wie der Sprecher.
0:2 hieß es am Ende – auch das Debüt von Zugang Erling Haaland auf Dortmunder Seite änderte daran nichts mehr.
Warum der BVB Haaland eine Ausstiegsklausel einräumen mussteIm zweiten Testspiel des Tages nach dem 4:1 (2:1)-Sieg gegen Feyenoord Rotterdam hatte Trainer Lucien Favre eine 4-3-3-Formation aufgeboten, im Zentrum spielten Julian Brandt und Mario Götze vor Tobias Raschl. Eigentlich ist diese Grundordnung Favres liebste, in Dortmund aber hat er es bislang nicht gewagt, so spielen zu lassen. Und gegen Mainz zeigte sich auch, warum: Die Konterabsicherung funktionierte überhaupt nicht.
Schon in der ersten Minute hatte der Mainzer Pierre Kunde die große Chance zur Führung, doch Raschl schoss ihm dicht vorm Tor noch den Ball vom Fuß (1.). Der BVB wirkte in der Anfangsphase überaus fahrig, verlor im Aufbauspiel viele Bälle auf leichtfertige Art und Weise. Doch die Mainzer verstanden dies nicht zu nutzen.
Erst nach und nach wurden die Dortmunder sicherer in ihren Aktionen, bis zur ersten Torannäherung sollte es aber dauern: Dan-Axel Zagadou schickte Jacob Bruun Larsen mit präzisem langen Ball in Richtung Tor, doch der scheiterte am rechtzeitig herausgelaufenen Robin Zentner (23.). Und auch als Thorgan Hazard durchsteckte auf Brandt verkürzte der Mainzer Torhüter geschickt den Winkel und wehrte ab (36.). Brandts Kopfball dagegen verfehlte das Ziel deutlich (43.).
BVB-Verteidiger Manuel Akanji schlägt ein Luftloch - Mainz trifft
Als sich schon alle auf die Pause einstellten, flog in der Nachspielzeit noch einmal ein harmloser Ball in Richtung BVB-Strafraum. Dort aber schlug Manuel Akanji ein kapitales Luftloch, weshalb Karim Onisiwo frei vor Torhüter Marwin Hitz auftauchte und durch dessen Beine zum 1:0 für die Mainzer einschob.
Zur zweiten Halbzeit brachte Favre Haaland für Bruun Larsen und Dortmund spielte nun im 4-4-2. Haaland führte sich in der 47. Minute mit einem Defensivkopfball ein, war wenig später aber ebenso wenig zur Stelle wie alle seine Mitspieler, als eine Mainzer Ecke in den Strafraum flog, wo Moussa Niakhaté vollkommen alleingelassen einköpfte (54.).
Dortmund erlaubte sich weiterhin verheerende Patzer im Spielaufbau und in der Abwehr, die Mainz aber nicht zu nutzen wusste: So setzte Robin Quaison nach einem Fehlpass von Nico Schulz allzu leicht gegen Akanji durch, scheiterte aber an Hitz (58.).
Der BVB trifft kommende Woche auf den FC Augsburg
Dortmund gelang nach vorne fast gar nichts mehr, Haaland und sein Sturmpartner Paco Alcácer hingen weitgehend in der Luft. Erst in der 82. Minute wurde es gefährlich, als Haaland eine flache Hereingabe von Schulz nur knapp verpasste. Wenig später setzte der neue Stürmer den Ball aus ganz spitzem Winkel neben das Tor (85.), kurz vor Schluss vertändelte er den Ball im Strafraum (89.).
So blieb es beim 0:2 – und der BVB hat bis zum Rückrundenstart beim FC Augsburg am Samstag (15.30 Uhr/Sky) noch einiges zu verbessern.
So spielte der BVB: Hitz – Morey, Akanji, Zagadou, Schulz – Götze, Raschl (72. Pherai), Brandt – Hazard (63. Führich), Alcácer (79. Boyamba), Bruun Larsen (46. Haaland).
Tore: 0:1 Oniwiso (45.+1), 0:2 Niakhaté (54.).