Marbella. Der BVB und Stammtorwart Roman Bürki wollen den bis 2021 laufenden Vertrag verlängern. Schon bald sollen die Gespräche beginnen.
Roman Bürki fühlt sich wohl, das ist in Marbella in vielen Momenten zu sehen. Wenn er mit Borussia Dortmunds Torwarttrainer Matthias Kleinsteiber und seinen Torhüter-Kollegen Marwin Hitz, Eric Oelschlägel und Luca Unbehaun auf dem Platz steht, dann wird trotz der schweißtreibenden Arbeit im Trainingslager viel gescherzt und gelacht.
Die Winterpause hat ihm gut getan, das sagt der Schweizer auch selbst: „Ich konnte etwas Distanz bekommen, mich auch einmal mit anderen Dingen beschäftigen.“ Was nach einer turbulenten Hinrunde auch nötig war. Im Herbst kriselte es gewaltig beim BVB, im Dezember schien man sich dann gefangen zu haben – bevor die Dortmunder in den letzten beiden Hinrundenspielen gegen RB Leipzig und die TSG Hoffenheim aus zwei überlegen geführten Spielen nur einen Punkt mitnehmen konnten. Fünf verschenkte Zähler, wozu auch Bürki beigetragen hatte, als er Leipzig mit einer vollkommen verunglückten Kopfball-Abwehr ein Tor auf dem Silbertablett servierte.
Vergessen, es gilt nach vorne zu schauen. Erst einmal, das betont der 29-Jährige, gilt das der bevorstehenden Rückrunde. Weiter will er zumindest öffentlich nicht blicken, etwa auf den 2021 laufenden Vertrag. „Herr Zorc hat ja schon geäußert, was Sache ist“, meint Bürki. Der BVB-Sportdirektor hat den Torhüter, der sich zu einem starken Rückhalt entwickelt hat, immer wieder gelobt. Nach dem 2:1-Sieg gegen Slavia Prag in der Champions League, den Bürki mit mehreren überragenden Paraden sicherte, staunte er: „Roman hat mit mindestens vier Armen gespielt.“ Und er kündigte in Sachen Vertragsverlängerung an: „Natürlich werden wir zur richtigen Zeit miteinander sprechen.“
Gab es diese Gespräche schon? „Das weiß ich gar nicht, weil das meistens über meinen Berater läuft“, räumt Bürki ein. „Ich weiß, was ich will, mein Berater weiß es auch. Und damit ich mich ganz auf Fußball konzentrieren kann, machen er und Herr Zorc das miteinander aus.“
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Bürki-Berater zu Gast im BVB-Trainingslager
Tatsächlich war Bürkis Berater Jürg von Matt aus Agentur IFM im Trainingslager in Marbella zu Gast, sah sich mehrere Einheiten an. Das allerdings ist Tradition, die Agentur und von Matt sind eng verbandelt mit dem BVB und seinen Verantwortlichen, organisieren auch seit vielen Jahren das Sommertrainingslager in Bad Ragaz. In Marbella fand sich natürlich auch Zeit für einen Plausch mit Zorc, Vertragsgespräche aber wurden noch nicht geführt. In der Transferperiode ist dafür noch nicht allzu viel Zeit, außerdem reise von Matt bereits am Dienstag wieder ab.
Doch schon bald sollen die Gespräche aufgenommen werden – auch Bürki weiß ja, was er am BVB hat. „Die Borussia ist mir inzwischen schon sehr ans Herz gewachsen“, sagte er im Dezember im Gespräch mit dieser Zeitung. In Marbella nun erklärt er: „Ich fühle mich sehr wohl, ich habe dem Klub sehr viel zu verdanken, auch in schwierigen Zeiten ist er immer zu mir gestanden“, sagt er. „Deswegen kann ich mir im Moment nichts Anderes vorstellen.“
Bürki-Vertrag wurde trotz Schwächephasen verlängert
Denn Bürki machte auch Schwächephasen in Dortmund durch, in denen ihm die Verantwortlichen aber immer wieder den Rücken stärkten. Als er in der Hinrunde 2017/18 mehrfach gepatzt hatte, wurde sogar der Vertrag vorzeitig verlängert.
Das steht nun bald wieder an, es wäre dieses Mal aber ein Signal, das bei vielen BVB-Fans Begeisterung auslösen dürfte. Die feierten ihren Torhüter zuletzt immer wieder mit Sprechchören. Wenn alles läuft wie geplant, wird der Dortmunder Anhang noch eine Weile Freude am Torhüter haben: Im Gespräch ist eine Ausdehnung der Vertragslaufzeit um zwei oder sogar drei Jahre.