Dortmund. Salzsburgs Erling Haaland war wohl zu Gesprächen in Dortmund. BVB-Manager Zorc reagiert genervt und lässt das Gerücht fast unkommentiert.
Lucien Favre lächelte höflich, Michael Zorc reagierte auf die obligatorische Nachfrage zu Erling Haaland dagegen mit einem genervten Kopfschütteln. „Muss ich etwas zu diesem Spieler sagen?“, fragte Trainer Favre in den Raum - prompt fiel ihm sein Chef Zorc mit einem deutlichen „Nein“ ins Wort. „Es ist nicht ganz einfach, sich ständig zu wiederholen“, sagte der Sportdirektor von Borussia Dortmund und betonte: „Wir werden uns zu dieser Personalie, aber auch zu anderen Personalien nicht permanent äußern.“
Die beiden ließen sich auch kein Statement entlocken, ob Haaland - wie von mehreren Medien übereinstimmend berichtet - am Mittwoch tatsächlich in Dortmund war. „Ein Verein wie Borussia Dortmund muss sich immer mit jungen Spielern aus aller Welt auseinandersetzen“, sagte Favre lediglich. Das sei „ganz logisch“.
Neben dem BVB buhlt auch RB Leipzig um Haaland
Wie stark die Gerüchteküche um Haaland, 19 Jahre jung, brodelt, zeigte nicht zuletzt die Tatsache, dass sogar ein norwegisches Kamerateam bei der Pressekonferenz in Dortmund vor Ort war. Das Bundesligaspiel des BVB am Samstag (15.30 Uhr/Sky) beim FSV Mainz 05 dürfte wohl kaum der Grund dafür gewesen sein - vielmehr geht es um die Zukunft des wuchtigen Angreifers, der bei RB Salzburg für Furore sorgt.
Auch interessant
Der BVB ist längst nicht der einzige Verein, der um den Shooting-Star buhlt. Nein, der Teenager, der acht Tore in sechs Champions-League-Spielen erzielt hat, hat das Interesse fast aller Spitzenklubs geweckt. Darunter RB Leipzig, dessen Chancen wegen der Verbindung zum Salzburger Schwesterklub exzellent sein dürften. Auch dort soll Haaland bereits vorstellig geworden sein. Leipzigs Sportdirektor Markus Krösche bezeichnete Haaland zuletzt als einen „guten und interessanten Spieler“, und betonte mit Blick auf mögliche Wintertransfers, es sei „schwer, etwas auszuschließen“.
Dazu passen Berichte norwegischer Medien, nach denen sich Haaland noch nicht festgelegt habe und alle Optionen offenhalten wolle. Bayern München soll dagegen von der Personalie Abstand genommen haben, weil der deutsche Rekordmeister mit Robert Lewandowski einen absoluten Weltklassestürmer in den eigenen Reihen hat. Und weil Offensivspieler wie Serge Gnabry, Thomas Müller oder Ivan Perisic im Zweifel im Sturmzentrum aushelfen können.
Haaland zeigt sich unbeeindruckt
Anders ist die Situation in Dortmund. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte zuletzt mehrfach betont, einen weiteren Angreifer verpflichten zu wollen, da Paco Alcacer derzeit der einzige „echte“ Stürmer ist. Haaland würde perfekt ins Anforderungsprofil passen: Mit seiner körperlichen Präsenz und Wucht wäre er die ideale Ergänzung im spielstarken Dortmunder Kollektiv. Zwar ist Haaland in Salzburg noch bis 2023 gebunden, allerdings soll er eine Ausstiegsklausel in Höhe von 20 Millionen Euro besitzen.
Haaland selbst zeigt sich von den Gerüchten um seine Person unbeeindruckt. Er konzentriere sich nur auf seinen Job „und genieße jeden Tag den Moment“, sagte er. Um den Rest kümmern sich seine Berater. Dazu zählen unter anderem der in der Szene bekannte Mino Raiola und Jim Solbakken, die ihren Schützling sicher zeitnah bei einem europäischen Topklub unterbringen wollen. (dpa)