München. Der BVB hat das Topspiel in München sang- und klanglos mit 0:4 (0:1) verloren. Die desolate Vorstellung spiegelt sich in den Noten wieder.

Roman Bürki: Gleich in der ersten Minute hellwach, als er weit vor seinem Tor vor dem durchgebrochenen Lewandowski rettete. Bei den Gegentoren machtlos, sonst noch einer der wenigen, die sich aktiv wehrten. Note: 3

Achraf Hakimi: Der pfeilschnelle Rechtsverteidiger sollte mit seinem Tempo die Bayern in Verlegenheit bringen. Stattdessen brachten die bayerischen Außenspieler meist ihn in Verlegenheit. Katastrophal sein Aussetzer vor dem 0:2, als er viel zu weit vorrückte und Müller in seinem Rücken komplett vergaß (49.). Vor dem 0:3 prallte er im Zweikampf regelrecht ab an Lewandowski (76.). Das war ungefähr das Gegenteil von dem, was Sportdirektor Zorc gemeint hatte, als er „Männerfußball“ von seinen Profis forderte. Immerhin: Er hatte eine gute Offensivszene, seine Flanke konnte Alcácer aber nicht verwerten (69.). Note: 5,5

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Manuel Akanji: Ließ sich vor dem 0:1 komplett aus dem Zentrum ziehen, weshalb Lewandowski im Fünfmeterraum völlig freistehend einköpfen konnte (17.) – ein eklatanter Patzer. Auch ansonsten stimmte die Abstimmung im Zentrum viel zu oft nicht. Verlor vor dem 0:3 das Kopfballduell gegen Perisic (76.). Note: 5

Mats Hummels: Sein Fehler eröffnete Lewandowski fast den Weg zum ganz frühen Tor (1.). War über weite Strecken noch der wehrhafteste Feldspieler. Bremste mal Lewandowski mit gutem Stellungsspiel aus (10.), klärte mal gegen Coman auf der Linie (27.). Insgesamt aber auch er mit argen Problemen. Und dann unterlief ihm auch noch das Eigentor zum 0:4 (80.). Note: 4,5

Nico Schulz: Auch der Linksverteidiger hatte seine liebe Not mit den Münchener Außenstürmern, über seine Seite fiel das 0:1 (17.). Nach vorne überhaupt kein Faktor. Note: 5

Axel Witsel: Nach einer guten halben Stunde verlor er den Ball gegen den etwa halb so großen Kimmich, weil der ihn mit dem Körper wegdrückte (34.). Das passte zum Spiel, auch der hochgelobte Mittelfeldlenker ließ sich den Schneid abkaufen. Note: 4,5

Julian Weigl (bis 61.): Machte seine Sache eigentlich gar nicht einmal so schlecht, gewann den einen oder anderen Zweikampf. Konnte aber so recht auch nichts ausrichten gegen die Übermacht der Bayern. Note: 4

Jadon Sancho (bis 36.): Der hochbegabte Engländer fiel an diesem Abend nur durch Ballverluste und verweigerte Defensivarbeit auf – besonders eklatant vor dem 0:1, als er tief in der eigenen Hälfte den Ball verlor und einfach stehen blieb (17.). Folgerichtig nach 36 Minuten ausgewechselt. Note: 6

Julian Brandt: Bekam gegen Ende der ersten Halbzeit einen gewaltigen Anpfiff von Abwehrchef Hummels, weil er sich zu wenig an der Defensivarbeit beteiligte. Nach vorne bis dahin wirkungslos. Note: 5,5

Thorgan Hazard: Hatte seine Szenen im Gegenpressing, offensiv aber kein Faktor – auch weil nach vorne kaum etwas funktionierte. Note: 5

Mario Götze (bis 61.): Gewann erwartungsgemäß weder Kopfball- noch Lauduelle gegen die improvisierte Münchener Abwehr. Und viel zu selten konnten die Dortmunder das Spiel so weit nach vorne verlagern, dass seine Stärken – die intelligenten Bewegungen und schnellen Pässe in engen Räumen – zum Tragen gekommen wären. Note: 5

Raphael Guerreiro (ab 36.): Kam für den völlig indisponierten Sancho. Machte keine groben Fehler, brachte aber auch keinen positiven Umschwung. Note 4

Paco Alcácer (ab 61.): Kam für Weigl. Hatte seine ganz große Chance zum Anschlusstreffer, brachte den Ball aber aus kurzer Distanz nicht aufs Tor – die Flanke war aber auch nicht leicht zu nehmen, da abgefälscht (69.). Insgesamt gelang ihm nicht allzu viel. Da er aber insgesamt zu wenig Einsatzzeit hatte, bleibt er ohne Note.

Marco Reus (ab 61.): Kam für Götze. Ohne Note