Dortmund. In den vergangenen Jahren bekam der BVB meist heftige Klatschen in München. Sportdirektor Zorc wird deswegen deutlich.

Dass Michael Zorc auf einer Pressekonferenz mal etwas lauter wird, kommt selten vor, am Donnerstag aber hebt der Sportdirektor von Borussia Dortmund doch einmal die Stimme. Es ist ihm offenbar ein dringendes Anliegen, vor dem Spitzenspiel beim FC Bayern München am Samstag (18.30 Uhr/Sky) noch etwas loszuwerden. „Wenn ich mir die Ergebnisse der vergangenen Jahre in München anschaue, ist das eine reine Horrorbilanz“, meint er – und das völlig zurecht: 0:5 endete zuletzt das Gastspiel in München, 0:6 hieß es sogar in der Saison zuvor.

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„Ich zitiere einmal Mats Hummels“, sagt Zorc über den Abwehrspieler, in der vergangenen Saison noch für die Bayern auflief. „Der hat gesagt: Wir wussten im letzten Jahr schon im Tunnel auf dem Weg zum Platz, dass wir gewinnen würden. Und Axel Witsel hat gesagt: Im Heimspiel hatten wir Eier, in München nicht.“

Zorc: Trainerwechsel in München kein Vorteil

Und dann wird er noch ein wenig lauter: „Da brauchen wir nicht über Taktik zu reden“, ruft der 57-Jährige schon fast. „Wir müssen Männerfußball spielen, wir müssen Kerle sein. Darum wird es gehen, das ist das Entscheidende.“ Dass in München der Trainer am Sonntag ausgetauscht wurde, sieht Zorc nicht als Vorteil für den BVB: „Die Jungs in München raufen sich zusammen, unabhängig davon, wer Trainer ist“, meint er. „Wir müssen dagegenhalten, das haben wir letztes Jahr und die meisten Jahre davor nicht getan. Das ist die klare Forderung.“

Vielleicht hilft es da ja, dass Hummels inzwischen wieder in Dortmund spielt: „Er kann zumindest von seinen Erfahrungen berichten – und davon, wie es in München zugeht“, sagt Zorc.

Reus und Sancho weiter fraglich

Ein anderer Führungsspieler dagegen droht weiterhin auszufallen: Kapitän Marco Reus plagt sich mit Sprunggelenksproblemen, zudem wackelt Jadon Sancho wegen muskulärer Beschwerden. „Wir wissen noch nicht, ob sie spielen können“, sagt Trainer Lucien Favre. „Wir müssen abwarten.“