Dortmund. Nach einem 0:2-Rückstand gewinnt Borussia Dortmund gegen Inter Mailand mit 3:2. Favres Team hat den Einzug ins Achtelfinale der Champions League in der eigenen Hand.
Es war ein besonderer Moment im Dortmunder Stadion. Gerade wurde Paco Alcácer für Mario Götze eingewechselt, die Fans standen auf, applaudierten. Und während sie noch standen, konnten sie beobachten, wie jener Alcácer mit seinem ersten Ballkontakt Julian Brandt freispielte. Was dieser in der 64. Minute nutzte, um den 2:2-Ausgleich zu erzielen.
Es war ein Tor, das das Champions-League-Spiel gegen Inter Mailand am Dienstagabend auf den Kopf stellte. Ein Tor, das das Stadion beben ließ. Ein Tor, das der Mannschaft von Trainer Lucien Favre Selbstvertrauen geben wird. Denn anschließend rannte sie, kämpfte sie und erzielte sogar noch das umjubelte 3:2. Für Mailand trafen Lautaro Martinez (5.) und Matias Vecino (40.), für die Borussia sorgten Achraf Hakimi (51./77.) und eben Brandt (64.) für Jubelschreie.
So schaffte es der BVB, einen 0:2-Rückstand gegen die Mailänder zu drehen. Durch das 3:2 (0:2) hat der Revierklub einen großen Schritt in Richtung Achtelfinale gemacht, kann dieses nun aus eigener Kraft erreichen.
Martinez bringt Inter in Führung
Der angeschlagene Kapitän Marco Reus schaffte es nicht in den Kader. Und das Spiel begann so, wie es sich niemand auf Dortmunder Seite vorgestellt hatte. Schon in der fünften Minute stellte sich die Innenverteidigung des Gastgebers äußerst ungeschickt an. Erst verlor Manuel Akanji das Kopfballduell mit Lautaro Martinez. Dann war es Mats Hummels, der das Sprintduell mit Martinez verlor. Und weil sich dem Inter-Stürmer dadurch genügend Raum bot, umkurvte er noch Julian Weigl und ließ Torhüter Roman Bürki keine Abwehrchance.
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Die frühe Mailänder Führung passte den Gästen perfekt in den Kram. Die nun das machen konnten, was sie schon im Hinspiel gemacht hatten. Sie zogen sich zurück, verbarrikadierten den eigenen Strafraum und lauerten auf Konter. Die Dortmunder wiederum taten sich wieder schwer, die disziplinierten Italiener wirklich in Verlegenheit zu bringen.
BVB-Offensive mit schwachem Defensivverhalten
Im Grund war es zunächst nur Inter, das für Herzrasen sorgte. Martinez verdrehte Akanji immer wieder. Sein Sturmkollege Romelu Lukaku bereitete Hummels Kopfschmerzen. Hinzu kam ein teilweise indiskutables Defensivverhalten der Borussia-Offensive. Beim 2:0 verpassten es Brandt und Götze, Marcelo Brozovic rechtzeitig aufzuhalten. Dadurch entwickelte sich ein Mailänder Angriff, der die Dortmunder wie einer Schülermannschaft erscheinen ließ, und den am Ende Matias Vecino präzise abschloss (40.).
Doch in der Halbzeitpause hatte Favre scheinbar die richtigen Worte gefunden. Jedenfalls kam der BVB mit Feuer aus der Kabine und schaffte es schon früh, die Fans wieder mitzureißen. Hazard spielte Götze frei, der passte auf Hakimi. Und der 21-Jährige erzielte seinen dritten Champions-League-Treffer (51.). Nun war die Partie wieder offen. Die Dortmunder drückten. Hazard verpasste den Ausgleich (60.). Auch Hakimi verzog nur knapp (63.).
Das Dortmunder Stadion bebt
Dann kam es zu jenem besonderen Moment in der 64. Minute. Alcácer wurde eingewechselt, spielte den Torschützen Brandt frei. Das Stadion bebte. Die Dortmunder rannten – und tatsächlich traf wieder Hakimi zum 3:2 (77.).
Der BVB reist nach diesem Wahnsinnsspiel in der Champions League nun als nächstes zum FC Barcelona (27.11), dann kommt Slavia Prag (10.12.) am letzten Gruppenspieltag ins Revier. Davor aber gilt die gesamte Konzentration der Bundesliga, denn da treten die Dortmunder am Samstag beim FC Bayern an. Und sie reisen mit Selbstvertrauen nach München.