Dortmund. Beim Revierderby zwischen Schalke und Borussia Dortmund präsentierten S04-Anhänger geklautes BVB-Fanmaterial. Ein Dortmunder Fanclub äußert sich.
Bevor das Duell auf dem Rasen Fahrt aufnehmen konnte, wollten die Schalker Ultras am vergangenen Samstag ein Zeichen setzen und die ungeliebte Anhängerschaft des BVB ärgern. Kurz nach dem Anpfiff des 155. Revierderbys wurde in der Schalker Nordkurve ein große Dortmunder Fahne ausgerollt. Vermummte S04-Anhänger präsentierten am Zaun weiteres Diebesgut aus der Fanszene der Schwarz-Gelben. Darunter war auch ein Banner des BVB-Fanclubs "Fulda goes BVB". Dieser hat sich nun zum Verlust der Fahne geäußert.
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Die Zurschaustellung des Banners habe den Fanclub "zutiefst erschüttert", schreibt die Gruppierung auf ihrem Facebook-Kanal. Schalker Anhänger hätten die Fahne im Sommer 2017 während eines Sommerfestes des Klubs gestohlen. Die S04-Anhänger hätten ein Auto aufgebrochen, um das Banner zu entwenden. "Es erfasste uns deshalb Wut und Bitterkeit, als nach einem gelungenen Fulda-goes-BVB-Sommerfest in familiärer Atmosphäre in einem beschaulichen Ort in Osthessen das Auto eines Mitglieds aufgebrochen wurde und unsere Fahnen gestohlen wurden. Im Ergebnis: schwere Sachbeschädigung und Diebstahl von vermeintlich nur für uns wertvollen Stofffetzen", heißt es in der Stellungnahme.
BVB-Fanclub hat keinen Kontakt zur Ultraszene
"Fulda goes BVB" sei ein Familien-Fanclub, der keinen Kontakt zur Ultraszene pflege und somit auch nichts mit den üblichen Szenespielchen zu tun habe. Dazu gehört auch der Diebstahl von gegnerischem Fanmaterial. „In der Ultraszene stellt es eine besondere Verletzung der Ehre dar, wenn eine Fahne oder andere Utensilien geklaut werden“, erklärte Fanforscher Gunter A. Pilz im Gespräch mit dieser Redaktion. In der Ultra-Szene werde so ein Klau deswegen als Schmach wahrgenommen.
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Bei den Mitgliedern von "Fulda goes BVB" habe die Aktion der Schalker am Derby-Samstag jedoch nur Kopfschütteln bewirkt. "Unsere jüngsten Mitglieder sind Kleinkinder mit schwarz-gelbem Strampelanzug und Emma-Schnuller, unsere ältesten sind über 80 Jahre alt und lassen sich, da schwer zu Fuß, zu unseren Fanclub-Veranstaltungen wie Sommerfest und Mitgliederversammlungen führen", schreibt die Gruppierung und hat noch einen Rat an die Schalker Ultras: " Zum Schluss die grandios-verrückte Idee, dass ihr solche unserer bescheidenen Meinung nach völlig sinnlosen Spielereien und Provokationen künftig einfach unter euresgleichen und innerhalb der „Szene“ auslebt. Gut?"