Dortmund. BVB-Trainer Lucien Favre steht vor dem Topspiel gegen Gladbach unter Druck. Seine Arbeit ist umstritten. Das spricht für und gegen ihn.

Es rumort in Dortmund, es ist unruhig. Eigentlich wollte Borussia Dortmund souveräner in diese Saison starten. Doch nach drei Unentschieden in Folge, Tabellenplatz acht, steht Trainer Lucien Favre beim Topspiel am Samstag (18.30 Uhr/Sky) gegen Tabellenführer Borussia Mönchengladbach unter Druck.

Das spricht für und gegen den BVB-Trainer.

Pro: Favre hat die Mannschaft in der vergangenen Saison nach einer schwierigen Phase übernommen, sie zunächst stabilisiert und den Meisterschaftskampf lange offen gehalten. Der BVB spielte unter ihm seine drittbeste Saison der Vereinsgeschichte.

Contra: Nur die vergangene Hinrunde war grandios. Danach häuften sich die Probleme, Favres Elf wackelte, schwankte. Dies hat sich bis heute nicht geändert.

Pro: Unter Favre sind viele Profis aufgeblüht. Marco Reus wurde Fußballer des Jahres, Jadon Sancho hat ein neues Level erklommen. Roman Bürki hat sich stabilisiert.

Contra: In dieser Saison haben auch Reus und Sancho Probleme. Von den Führungsspielern kann nur Axel Witsel überzeugen. Und natürlich Neuzugang Mats Hummels.

BVB: Favre bleibt sich treu - ist aber kein Trainer der großen Worte

Pro: Lucien Favre greift nie einzelne Spieler an. Er bleibt meist sachlich, versucht die Probleme in der Öffentlichkeit in Ruhe zu analysieren.

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Contra: Favre fehlt in der Öffentlichkeit das Feuer, das ein Verein wie der BVB gerade in Krisenzeiten benötigt. Seine kauzige Art wirkt im Erfolgsfall putzig, bei Niederlagen aber hilflos.

Pro: Favre bleibt sich treu – auch intern. Er ist von seiner Trainingsarbeit überzeugt, verbiegt sich nicht, arbeitet stattdessen an den Details, wie er immer wieder betont.

Contra: Favre hält nie eine laute Kabinenansprache, er ist kein Trainer der großen Worte, der großen Ansprachen. Genau diese scheint seine BVB-Elf aber zu brauchen. In der vergangenen Spielzeit marschierte deswegen sogar Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke in die Kabine, um die Profis zu motivieren.