Prag/Dortmund. Julian Brandt durfte beim Sieg in Prag mal wieder von Beginn an spielen. Im Sturmzentrum. Doch er sucht beim BVB weiterhin nach seiner Rolle.

Lange gegrübelt habe er nicht, erklärte Julian Brandt, als Lucien Favre ihn vor der Partie in Prag fragte, ob er sich die Position im Sturmzentrum zutraue. „Ich hatte damit überhaupt kein Problem. Es ist natürlich schwierig, wenn man eine Position nicht häufig spielt. Ich habe versucht, mich da reinzukämpfen“, erklärte Brandt im Stadion der tschechischen Hauptstadt.

Die Partie war da bereits gespielt. Der BVB hatte am zweiten Spieltag der Champions League 2:0 (1:0) gegen Slavia Prag gewonnen, ein wichtiger Schritt im Kampf um die Qualifikation für das Achtelfinale. Auch weil Brandt als Stürmer beide Treffer von Achraf Hakimi vorbereitete. „Ich bin froh, dass ich ihn zweimal auf die Reise schicken konnte“, sagte Brandt, der ja selbst froh sein konnte, endlich mal wieder von Beginn an zu spielen.

„Das ist Balsam für die Seele“, meinte der Nationalspieler. „Natürlich will ich spielen. Ich glaube, ich habe das in den vergangenen Wochen gut angenommen. Jetzt schauen wir mal, was die Zukunft bringt.“

BVB-Kapitän Reus nimmt Brandt einen Platz weg

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Diese soll natürlich positiver werden. Seit Brandt im Sommer von Bayer Leverkusen für 25 Millionen Euro nach Dortmund gewechselt ist, sucht er noch nach seiner Rolle. Eigentlich fühlt er sich nur im Zentrum wohl. Auf der Zehn blockiert aber Kapitän Marco Reus einen Platz für ihn. Favre setzte Brandt deswegen in der Vergangenheit meist auf links ein, was nicht so richtig funktionierte. Nun also im Sturmzentrum, wo Brandt auch weiter spielen würde. „Ich stehe zur Verfügung“, erklärte er. Und beantwortete die Frage, ob er lieber auf der Neun als auf der linken Seite spiele, eindeutig: „Ja.“

Eine klare Ansage an Favre

Brandt sieht seine Fähigkeiten nur im Zentrum voll ausgeschöpft. Natürlich würde er das Spiel lieber auf der Zehn oder Acht an sich reißen. Doch auf der Neun ließ er sich gegen Prag ebenfalls häufig fallen, tauchte im Mittelfeld auf.

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„Defensiv musste ich aufpassen, dass ich gut stehe, dass ich mich mit Marco abspreche“, sagte Brandt. „Aber offensiv sind wir frei. Marco kann auch mal in die Spitze gehen.“ So sei es schwer für die Verteidiger. „Bleiben sie an mir dran, gehen riesige Löcher neben mir auf. Bleiben sie stehen, kann ich aufdrehen. So haben wir das 1:0 gemacht, der Innenverteidiger ist mir gefolgt, Achraf ist durchgelaufen.“

Für Brandt bleibt die Lage beim BVB kompliziert

Allerdings wird in Zukunft Paco Alcácer zurückkehren. Möglicherweise kann der Torjäger schon am Samstag (15.30 Uhr) in der Bundesliga beim SC Freiburg wieder mitmischen. Dann würde er Brandt wieder von der Neun verdrängen.

Für Brandt wird es weiter kompliziert bleiben, seine Rolle in Dortmund zu finden.