Dortmund. Raphael Guerreiro galt im Sommer als klarer Verkaufskandidat. Nun geht Borussia Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc von einem Verbleib aus.
In der 76. Spielminute sollte dann Raphael Guerreiro retten, was längst nicht mehr zu retten war: Borussia Dortmund lag beim Aufsteiger FC Union Berlin 1:3 zurück, und nun wurde der Portugiese eingewechselt. Doch auch Guerreiro gelang es nicht mehr, der Partie noch eine Wendung zu geben.
Doch dass er überhaupt mitspielte, war ja schon bemerkenswert. Denn lange hatte es nicht so ausgesehen, als würde der Allrounder zum Ende der Transferperiode nicht zum Dortmunder Aufgebot gehören. Sein Vertrag läuft 2020 aus, und wie bei anderen Spielern greift die Maxime: verlängern – oder noch in diesem Sommer verkaufen, um eine Ablösesumme zu erwirtschaften.
BVB bemüht sich seit Monaten um eine Vertragsverlängerung
Um eine Vertragsverlängerung bemüht sich der BVB schon seit Monaten, doch Guerreiro und seine Berater hatten es deutlich weniger eilig damit. Vieles sah also danach aus, als würden sich die Wege in diesem Sommer trennen.
Am Sonntag aber erklärte BVB-Sportdirektor Michael Zorc auf Anfrage dieser Redaktion in Sachen Guerreiro: „Stand jetzt ist es so, dass er bei uns bleibt.“ Eine Hintertür ließ sich Zorc wohlweislich offen, falls „noch jemand kommt und ein gigantisches Angebot macht“. Aber: „Aktuell liegt nichts auf dem Tisch, worüber wir befinden müssten.“ Die Transferperiode endet in den meisten der großen europäischen Ligen am Montag um 18 Uhr – spätestens dann wird endgültig Klarheit herrschen.
Auch interessant
Bislang wurde vor allem Paris Saint-Germain großes Interesse nachgesagt, wo Guerreiros früherer Förderer Thomas Tuchel Trainer ist. Allerdings könnte der französische Meister einen solchen Transfer – im Raum stehen 25 Millionen Euro Ablöse – wegen der Financial-Fairplay-Regeln wohl nur realisieren, wenn er vorher Spieler abgeben würde. Zuletzt berichteten spanische Medien, dass auch Atlético Madrid interessiert sein könnte.
BVB bezahlte 2016 zwölf Millionen Euro für Guerreiro
Guerreiro war 2016 für zwölf Millionen Euro vom FC Lorient nach Dortmund gewechselt. Der portugiesische Nationalspieler kam als Linksverteidiger, wurde aber in Dortmund fast ausschließlich im Mittelfeld eingesetzt – mal im Zentrum, mal auf dem Flügel.