Dortmund. Im Bundesligaspiel beim 1. FC Köln ist der BVB der große Favorit. Dennoch warnen Trainer und Sportdirektor vor dem Aufsteiger.

Fast schon erschrocken bricht Lucien Favre seinen Satz ab. „Ich will ja nicht alles verraten“, sagt der Trainer von Borussia Dortmund dann. Gesprochen hat er gerade nicht etwa über die eigene taktische Herangehensweise oder gar die Aufstellung – sondern über den Stil des 1. FC Köln, bei dem der BVB am Freitagabend antritt: „Sie sind nicht nur physisch, sie spielen auch sehr guten Fußball“, hat der Dortmunder Trainer erzählt. Sie schlagen viele Flanken, viele Diagonalbälle.“ Und dann bricht er ab.

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Nun kann man davon ausgehen, dass den Kölnern die eigene Spielweise ganz gut bekannt ist und Favre eben nicht im Begriff war, Staatsgeheimnisse zu verraten – aber der Schweizer ist eben stets bemüht, recht wenig preiszugeben über seine Gedanken und seine Ansätze vor einem Bundesligaspiel. Immerhin: Wertschätzung für den Gegner lässt er durchaus anklingen, ebenso wie BVB-Sportdirektor Michael Zorc: „Es wird sehr, sehr wahrscheinlich nicht so einfach wie in der zweiten Halbzeit gegen Augsburg“, sagt er. Gegen den FCA hatte der BVB zum Bundesliga-Auftakt locker-leicht 5:1 gewonnen, gegen den Aufsteiger Köln erwartet Zorc eine schwierigere Aufgabe. „Auswärts ist es eh immer anders, und es sieht ja danach aus, dass Köln aggressiver spielen wird.“

So zumindest hat es FC-Trainer Achim Beierlorzer angekündigt und so erwartet es auch sein Dortmunder Kollege Favre. „Sie haben Qualität in der Mannschaft und sie pressen sehr hart, sehr intensiv“, sagt der Schweizer. „Sie sind außerdem viel eher bereit für das Spiel, als es Augsburg war. Sein Beweis: In der Vorbereitung spielten beide gegen den italienischen Erstligisten FC Bologna. „Augsburg hat 1:3 verloren, Köln 3:1 gewonnen“, sagt Favre.

Gegen den aggressiv anlaufenden Gegner gilt es, schnell und sauber hinten herauszuspielen. Gegen Augsburg hatten die Abwehrspieler um Mats Hummels viel Zeit, um das Spiel von hinten zu initiieren, um mit langen Diagonalbällen für Gefahr zu sorgen. Gegen Köln werden sie weniger Zeit haben, umso mehr gilt es, die Konzentration zu wahren, um die Bälle zu den Vorderleuten zu bringen. „Und wir müssen auch die richtige Schärfe haben, neben unserer spielerischen Qualität und Leichtigkeit“, fordert Zorc. Denn nur wenn der kämpferische Ansatz stimmt, kann der BVB seine spielerische Überlegenheit zum Tragen bringen.