Dortmund. Vor der Saison wurde beim BVB offen vom Titel gesprochen. Nun hat Dortmund im ersten Heimspiel gegen Augsburg Taten folgen lassen. Ein Kommentar.
Lucien Favre pustete nur durch, nachdem er gefragt wurde, ob die Leistung seiner Mannschaft beim 5:1-Erfolg über dem FC Augsburg schon ziemlich nah an seine Idealvorstellung herangekommen sei. „Wir müssen noch an ein paar Sachen arbeiten“, meinte der Trainer von Borussia Dortmund. „Das Training ist wichtig. Die Spieler müssen weiter arbeiten, damit sie sich verbessern. Individuell. Und kollektiv.“
Nun versprüht Favre selten mehr Euphorie als ein Finanzbeamter, trotzdem hat der 61-Jährige natürlich recht. Ja: Das Dortmunder-Spiel gegen Augsburg hat Spaß gemacht. Ja: Die Dortmunder haben begeistert. Aber: Großartige Rückschlüsse auf den Titelkampf lassen sich nach dem ersten Spieltag noch nicht ziehen.
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Im Grunde verdeutlichte diese Partie gegen Augsburg schon mal, was die Dortmunder in dieser Spielzeit häufig erwarten wird. Die Augsburger versuchten erst gar nicht, an den Ball zu kommen. Sie zogen sich zurück, verriegelten den eigenen Sechzehnmeterraum und hofften, die turbulenten BVB-Angriffe irgendwie zu überstehen.
In der vergangenen Rückrunde hatte die Borussia häufig Probleme gegen derart destruktive Gegner. Diesmal nicht. Im Gegenteil. Mats Hummels riss mit seinen Pässen die Augsburger Verteidigung auseinander. Nico Schulz leitete als Linksverteidiger Angriffe ein. Julian Weigl verteilte umsichtig die Bälle. Und Marco Reus, Jadon Sancho und Paco Alcácer wirbelten, wie sie es meistens tun. Favre scheint das Angriffsspiel weiterentwickelt zu haben.
Die BVB-Fans sollten diesen Bundesliga-Start deswegen natürlich genießen. Sie können auch vom Titel träumen. Allerdings haben die Bayern mit Philippe Coutinho einen grandiosen Fußballer ausgeliehen. Sie werden sich weiter verstärken. Der Titelkampf ist eröffnet. Der Ausgang: ungewiss. Was ja schon mal spannender klingt als in den Jahren zuvor, in denen Bayern schon nach dem Start wie der sichere Meister wirkte.