Dortmund. Rio-Weltmeister Mats Hummels spielt erstmals wieder im BVB-Trikot in Dortmund. Der Druck ist hoch. Wie wird der Rückkehrer empfangen?
Wenn man ihn beobachtet, diesen Mats Hummels, auf der USA-Reise, im Trainingslager, in Dortmund, dann wirkt er wie einer, der sich nicht von seinem Weg abbringen lassen will. Stoisch, konzentriert, fast ein wenig in sich gekehrt rennt er über den Platz, absolviert Einheiten, Termine, Spiele.
Manchmal lacht er. Öfter zieht er seine Augen zusammen, feilt an der Abstimmung mit den Mitspielern, brüllt auch schon mal Kommandos. Kurz. Dann wird fokussiert weitergearbeitet. Alles, um sich optimal auf diesen Samstag vorzubereiten.
Denn heute, wenn Borussia Dortmund den FC Augsburg zum Bundesliga-Start empfängt (15.30 Uhr/Sky), läuft Hummels zum ersten Mal seit 1190 Tagen wieder in einem BVB-Trikot durch den Spielertunnel. Er wird ein Stadion betreten, in dem ihn vor drei Jahren viele davon jagen wollten, aber auch viele nach acht Jahren respektvoll zum FC Bayern verabschiedet haben.
Hummels springt in Dortmund zurück ins Risiko
Dieser Transfer kann für ihn schiefgehen. Die Erwartungen sind riesig. Der Druck ist hoch. Aber der Weltmeister von 2014 wollte diesen Wechsel, mit dem vor ein paar Monaten kaum jemand gerechnet hätte. Doch in der Saisonanalyse stellten die Bosse fest, dass sie einen gestandenen Verteidiger benötigen.
Also bastelten sie an der Hummels-Rückkehr, zahlten am Ende 30,5 Millionen Euro plus Prämien an den FC Bayern und schmissen dabei alte Prinzipien über Bord. Die Bosse nehmen es in Kauf, dass der alternde Neuzugang (30) jungen Talenten wie Leonardo Balerdi (20) und Dan-Axel Zagadou (20) den Platz wegnimmt. „Wir erwarten, dass er uns mit seiner Erfahrung hilft“, sagt Trainer Lucien Favre.
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Bislang wurde sein neuer Verteidiger freundlich empfangen. „Ich wüsste nicht, warum das jetzt anders sein sollte“, meint Sportdirektor Michael Zorc. Hummels selbst kündigte zuletzt an: „Es wird sehr viel Spaß machen, uns zuzuschauen.“
Vielleicht schon heute. Wenn Hummels daran arbeitet, nach seinem Sprung ins Risiko auch wieder anzukommen.