Essen. Dass Marco Reus von Borussia Dortmund die Wahl zum Fußballer des Jahres gewonnen hat, schmeckt dem Berater von Robert Lewandowski gar nicht.

Marco Reus wurde am Sonntag als Fußballer des Jahres ausgezeichnet. In einer vom "Kicker" durchgeführten Wahl stimmte ein Großteil der befragten Sportjournalisten für den Kapitän des Bundesligisten Borussia Dortmund. Insgesamt erhielt Reus 158 Stimmen und verwies damit Kai Havertz von Bayer 04 Leverkusen auf Rang zwei (121 Stimmen). Den dritten Platz belegte Joshua Kimmich vom FC Bayern München (35 Stimmen). Dass es Bayern-Angreifer Robert Lewandowski nur auf den siebten Rang schaffte (21 Stimmen), machte dessen Berater Maik Barthel offensichtlich richtig sauer.

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Barthel stänkerte am Sonntagabend im Kurznachrichtendienst Twitter: "Fußballer des Jahres! Da musst du einfach nix gewinnen, dann hast du die größten Chancen!" Die Argumentation Barthels, die in dieser Aussage steckt, ist klar: Sein Schützling Lewandowski war im Gegensatz zu Reus und Havertz immerhin Doublesieger geworden und hatte sich mit 22 Treffern auch den Titel des Torschützenkönigs gesichert. Somit sei er auch die logische Wahl als Fußballer des Jahres.

Gemessen an den Vorjahren spielte Lewandowski - ebenso wie das gesamte Team des FC Bayern - allerdings eine schwächere Saison. 2017/18 hatte der polnische Nationalspieler noch 29 Treffer erzielt, in den beiden Spielzeiten zuvor sogar jeweils 30. Diese Tatsache dürfte bei vielen der Abstimmenden in die Bewertung mit eingeflossen sein. BVB-Star Reus trumpfte hingegen so stark auf wie lange nicht mehr, kam als Mittelfeldspieler auf 17 Treffer und acht Vorlagen. Daher ist seine Wahl unter sportlichen Gesichtspunkten zu rechtfertigen.

Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc wollte sich auf Anfrage dieser Redaktion nicht zu Barthels Kommentar äußern. "Ich muss nicht jeden Irrsinn kommentieren. Ich steigere meine Lebensqualität dadurch, dass ich mich nicht in den sozialen Medien bewege", sagte er 56-Jährige.

Gegenwind für den Lewandowski-Berater

Barthel bekam für seine Aussagen auf Twitter viel Gegenwind. Viele Nutzer warfen ihm vor, ein schlechter Verlierer zu sein, oder verwendeten seine Aussage gegen ihn. Einer schrieb: "Spielerberater! Da musst Du einfach nix können, dann hast du die größten Chancen!" (tm, las)